Energiemonster Traglufthalle?
Kreuzlingen – Der Stadtrat hat die durch SVP-Gemeinderat Fabian Neuweiler eingereichte schriftliche Anfrage (wir berichteten) bezüglich einer Traglufthalle am Schwimmbad Hörnli beantwortet. Diese ist angesichts der Debatte um eine Traglufthalle über Eis an der Bodensee-Arena aktuell.
Während der Stadtrat vergangene Woche in der Kausa Bodensee-Arena eine Traglufthalle über Eis als bestmöglichen Kompromiss aus der Tasche zauberte, wurde ein Ballon am Hörnli zwar geprüft, aber immer zugunsten besserer Lösungen, sprich: Egelsee-Erweiterung, verworfen. So etwa 201, als sich die Arbeitsgruppe «Neubau Schwimmhalle» mit der Standortprüfung befasste und zwischen Egelsee, Festwiese und Hörnli zu entscheiden hatte. Bezüglich Hörnli nahm die AG ein «Cabrio-Dach» unter die Lupe.
Ein Entscheidungskriterium war die Energieeffizienz. So liegt der Beantwortung eine Stellungnahme des Kantons zur Bauanfrage einer Traglufthalle am Hörnli aus dem Jahre 2007 vor. Der Energieverbrauch eines solchen überschreite die zulässigen Grenzwerte um das drei- bis fünffache, teilt die Energie-Behörde darin mit.
In den vergangene zwei Jahren war die Traglufthalle am Hörnli dann auch gar kein Thema mehr, schreibt der Stadtrat: «Durch den klar aufgezeigten Willen seitens der Schule Kreuzlingen, des Kantons und der Stadt, ein zentrales, gemeinsames und nachhaltiges Hallenbadprojekt zu realisieren, wurde eine Traglufthalle im Hörnli nicht nochmals geprüft.»
Zudem gebe es, würde man das Hörnli überdachen, zwar 50-Meter-Bahnen, aber kein Nichtschwimmerbecken, dafür aber höhere Betriebskosten. Schliesslich könne eine Überdachung am Hörnli kein Ersatz für das Thermalbad sein, so die Argumentation des Stadtrats.
Es sei gemäss Stadtrat aber möglich, auch in Kreuzlingen ein ähnliches Konstrukt wie in Romanshorn zu bauen. Dort wurde im Oktober 2016 eine Traglufthalle über einem 25 Meter langen Becken eingeweiht. Es wäre allerdings eine Ausnahmebewilligung nötig, die bedingt, «zahlreiche technisch aufwändige und kostenintensive Voraussetzungen zu erfüllen».
Wenn bereits am Hörnlibad mit einer Traglufthalle ein damit verbundener hoher Energieverbrauch als Hindernis angegeben wird, so dürfte dieses Argument in etwa auch für eine gleichartige Konstruktion über einem Eisfeld gelten. Wobei dieses Eisfeld noch nicht mal gebaut ist!