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Ligaerhalt in extremis

Handball – Die Kreuzlinger Handballerinnen haben gezeigt, weshalb sie zum Team des Jahres im Bezirk Kreuzlingen gewählt wurden. Mit dem 24:24 bei Leader Yellow Winterthur haben die Frauen des HSC Kreuzlingen den Verbleib in der höchsten Spielklasse geschafft. Den benötigten Punktgewinn realisierten die Thurgauerinnen dank eines Treffers von Pashke Marku elf Sekunden vor dem Schlusspfiff. (Text: Markus Rutishauser)

Der Jubel bei den Handballfrauen war fast noch grösser als vor einem Jahr, als sie in die NLA aufgestiegen sind. (Bild: zvg)

Der Jubel bei den Kreuzlingerinnen war am Samstag nach Spielschluss fast noch grösser als ein Jahr zuvor, als sie völlig unerwartet den erstmaligen NLA-Aufstieg geschafft hatten. Tatsächlich ist der in extremis erkämpfte Verbleib in der höchsten Spielklasse noch höher einzustufen. Von vielen als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt, liessen die Thurgauerinnen am Ende mit dem Direktabsteiger ATV/KV Basel und dem BSV Stans zwei höher eingestufte Teams hinter sich. Die Innerschweizerinnen müssen somit in den sauren Apfel beissen und in der Barrage gegen den NLB-Zweiten Herzogenbuchsee antreten. Basel wird in der nächsten Saison durch NLB-Meister GC Amicitia Zürich ersetzt.

Auf Augenhöhe
Nach der überraschenden 17:19-Heimniederlage von Stans gegen Absteiger Basel konnten die Kreuzlingerinnen den direkten Klassenerhalt wieder aus eigener Kraft schaffen. Dafür benötigten sie allerdings einen Punktgewinn im Gastspiel beim souveränen Tabellenführer Yellow Winterthur. Die Zürcherinnen hatten in dieser Entscheidungsrunde bisher keine Geschenke verteilt, in fünf Partien nur einen Zähler abgegeben, und auch den HSCK im Hinspiel mit 31:26 klar bezwungen.

Nach einer ausgeglichenen Startviertelstunde übernahm der Favorit denn auch das Spieldiktat und erarbeitete sich nicht zuletzt dank der treffsicheren Dänin Nicoline Berthelsen eine 11:8-Führung. Erst nach einem Time-out von Trainer Gabor Fülöp fand das Team vom Bodensee seinen Rhythmus wieder und konnte den Rückstand bis zur Pause auf einen Treffer reduzieren.

Barrage bedrohlich nahe
Diesen Schwung und den Glauben, die Überraschung tatsächlich schaffen zu können, nahm der HSCK in die zweite Halbzeit mit. Dank den Paraden von Andjela Roganovic und formstarken Offensivkräften wie Martina Strmsek (total acht Tore), Selina Weidmann, Jennifer Grathwohl (je fünf) und Anina Veit (vier) gingen die Gäste eine Viertelstunde vor Schluss mit 19:17 in Führung. Und als Strmsek mit ihrem dritten verwandelten Penalty gut zehneinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff auf 21:18 erhöhte, reifte bei den zahlreich mitgereisten HSCK-Anhängern der Glaube an den benötigten Punktgewinn. Aber Winterthur reagierte entschlossen und schaffte innerhalb von weniger als drei Minuten den Ausgleich. Damit war die dramatische Endphase lanciert. Yellow legte zweimal vor, Kreuzlingen glich zweimal aus. Als jedoch Luana Feller 41 Sekunden vor dem Ende mittels Penalty das 24:23 für die Zürcherinnen erzielte, rückte der Gang der Thurgauerinnen in die Barrage bedrohlich nahe. Ausgerechnet die junge Marku Pashke erlöste den HSCK elf Sekunden vor Schluss mit ihrem einzigen Treffer zum 24:24-Endstand. Der kämpferische Auftritt der Kreuzlingerinnen wurde so doch noch belohnt.

Damit verbleiben Winterthur und Kreuzlingen in der NLA, Stans bestreitet Auf-/Abstiegsbarrage gegen Herzogenbuchsee (NLB-Zweiter), Basel steigt ab und wird durch Zürich ersetzt.

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