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Boulevard, Parzellen und Mehrwertsteuer

Kreuzlingen – «Genau vor zehn Jahren trat ich in die Politik ein», sagte der scheidende Stadtpräsident Andreas Netzle anlässlich seiner Abschiedsworte an den Gewerbeverband. Zehn Punkte führte Netzle dann auch auf, welche ihn und die lokale Wirtschaft in seiner Amtsperiode geprägt haben.

Andreas Netzle sprach zum letzten Mal beim Gewerbeverein als Stadtpräsident von Kreuzlingen. (Bild: ek)

Ein dominierendes Thema war die Idee der Einkaufsstrasse, welche in der Entstehung des Boulevards mündete. «Eine klare Gewerbeförderungsmassnahme», so Netzle, an der jedoch noch immer geschliffen wird. Die langfristige Strategie sei eine Konzentration des Detailhandels. Dazu zähle auch die Löwenstrasse, welche von der Stadt gefördert wird.
Als der Eurokurs fiel, half die Stadt mit Imageinseraten Kunden in den hiesigen Geschäften zu behalten. Doch Grenznähe und der beschränkte Platz an Gewerbeflächen sind weiterhin Herausforderungen. So gestalte sich die Neuansiedelung und Bestandespflege schwer, die Stadt versucht mit ihren Landreserven Firmen zur Seite zu stehen. «Wir sind ausgeschossen», sagt Netzle. Vereinzelt sind dennoch Lösungen möglich, wie die Ansiedelung der Entsorgungsfirma TiT-Imhof im Strabag Areal und dem Erhalt der Velofabrik «Tour de Suisse». Eine angedachte Zwischennutzungsagentur soll Leerstände im kleineren Rahmen vermeiden.

Mehrwertsteuer überdenken
Zudem hat Netzle die Zusammenarbeit mit anderen Grenzstädten angeschoben. Nächste Woche findet das erste Treffen statt, um die denkbar schlechte Situation mit der Mehrwertsteuerrückerstattung zu besprechen. «Es gibt ganz sicher ein besseres Modell. Wenn wir alle mit einer Stimme sprechen, werden wir eher in Bundesbern gehört», so Netzle.
Zum Schluss riet er den Gewerblern, einen Nachfolger zu wählen, welchem die Interessen der Wirtschaft am Herzen liegen. Gewerbepräsident Andreas Haueter betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtpräsidenten: «Andreas hatte immer ein offenes Ohr für uns.»

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