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Pogotanz und Hitlergruss

Kreuzlingen – Der Horst Klub an der Kirchstrasse 1 zeigt am Mittwoch die mehrfach preisgekrönte Undercover-Doku «Blut muss fliessen» des deutschen Journalisten Thomas Kuban. Kuban recherchierte 15 Jahre lang verdeckt in der Nazi-Szene.

Das Filmplakat. (Bild: zvg)

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruss: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Aussenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremem persönlichem Risiko zusammengetragen hat.

Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?
Auch fünf Jahre nach der Premiere auf der Berlinale 2012 hat der Film nichts an seiner Aktualität eingebüsst.
Peter Ohlendorf wird an diesem Abend anwesend sein. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zu Diskussion. Der Eintritt ist frei gegen eine Spende für den Regisseur. Beginn ist um 19 Uhr.

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