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Die verborgene Welt des Fischotters

Kreuzlingen – Mit Exponaten, Illustrationen und Filmen bietet die neue Ausstellung im Seemuseum einen Einblick in die Lebenswelt des Fischotters. Am Mittwoch, 19. Juli, um 19 Uhr ist die Eröffnung der Ausstellung.

Julian Fitze ist neu im Seemuseum für Bildung und Vermittlung zuständig. Geleitet wird das Haus von Ursula Steinhauser. (Bild: ek)

Der Fischotter gilt in der Schweiz seit 1989 eigentlich als ausgestorben, von Menschenhand aufgrund seines dicken Fells und seinem Heisshunger auf Fisch jahrzehntelang gejagt. Doch in letzter Zeit konnte der eigenbrötlerische Wassermarder in der Westschweiz wieder gesichtet werden. Grund genug für die Stiftung «Pro Lutra», die Bevölkerung auf die Rückkehr des Fischotters vorzubereiten. Seit zehn Jahren sind Präparate, Dokumentarfilme und Informationstafeln auf Wanderschaft, um über die Lebenswelt des Fischotters Aufklärungsarbeit zu leisten. «Die Ausstellung ist erst vor einem Jahr auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht worden», erklärte Museumsleiterin Ursula Steinhauser bei einer ersten Begehung. Das saubere Wasser des Bodensees und die laufende Renaturierung der Bäche, lassen die Hoffnung wachsen, dass das aufs Wasser spezialisierte Säugetier  einst auch wieder in unseren Gewässern heimisch wird. Der Biber, welcher einen ähnlichen  Lebensraum hat, fühlt sich hier auf jeden Fall wohl. Dem Nager wird nächstes Jahr eine Ausstellung gewidmet.

Hungriger Artgenosse

Ein Fischotter. (Bild: zvg)

Abgesehen von seinem Nahrungsbedarf, was bei Fischern sauer aufstösst, hinterlässt der Otter jedoch weniger Spuren in der Landschaft. «Er verzehrt jeden Tag ein Zehntel seines Körpergewichts an Fisch», weiss Julian Fitze zu berichten. Der ausgebildete Lehrer hat neu im Seemuseum die Stelle für Bildung und Vermittlung übernommen und wartet mit noch mehr Wissenswertem auf: «Der Fischotter ist mit 500 Haaren, pro Qudratmillimeter das meistbaarte Tier der Welt», so Fitze. Der Unterwasserjäger hält sich damit warm und seine Haut bleibt trocken.

Haptisch von der Dichte und Flauschigkeit überzeugen kann man sich an einem echten Fischotterfell. Aber auch sonst gibt es allerlei Anschauliches in der Ausstellung im Dachstock des ehemaligen Kornhauses. Der Otterexperte und Künstler Ueli Iff bereichert die Ausstellung mit lebensnahen Zeichnungen und Illustrationen.

Schulklassen anlocken
Damit hofft das Seemuseum, auch viele Schulklassen anzulocken. «Gerade bei Besuchen von Schulklassen haben wir noch Luft nach oben», sagt Museumsleiterin Steinhauser. Fitze soll an diesem Umstand etwas ändern, aber es steht auch eigens ein Lehrerdossier zur Verfügung, mit dem die Ausstellung auch selbstständig besucht werden kann. Ein Museumskoffer mit allerlei praktischem Lehrmaterial bringt den Fischotter spielerisch näher. Die Ausstellungseröffnung findet mit einer kurzen Einführung nächsten Mittwoch um 19 Uhr statt.

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