Bottighofer kämpfen für Haltestelle
Bottighofen – Bottighofer Bürger haben fast 400 Unterschriften für den Erhalt der Bushaltestelle an der Turnhalle gesammelt. Heute übergaben sie diese an Gemeindepräsident Urs Siegfried.
Dass der Kanton die Bushaltestelle Turnhalle im Rahmen seines neuen ÖV-Konzepts streichen will, wurde seitens der Gemeinde schon mehrfach angesprochen. In Aktion traten die Bottighofer Bürger aber erst, nachdem Gemeindepräsident Urs Siegfried über den Stand der Dinge im Gemeindeblatt informierte. Im Vernehmlassungsverfahren, welches im September 2016 endete, seien über 100 Eingaben gemacht worden, eine davon von der Gemeinde Bottighofen, schrieb Siegfried im Juni. Durchgekommen sei diese nicht.
Und weiter: «Die Haltestelle wird gestrichen, weil der dadurch provozierte Umweg zeitraubend und für durchreisende Passagiere unattraktiv ist. Als Ersatz für diese Haltestelle soll an der Hauptstrasse eine neue eingerichtet werden.»
Letzte Hoffnung
Dadurch aufgeschreckt, sammelten Bürger innert kurzer Zeit über die von Walter Frech initiierte Petition 375 Unterschriften. Die meisten stammen von Anwohnern aus dem Quartier. Diese will Gemeindepräsident beim nächsten Treffen mit dem Kanton auf den Tisch legen. Vielleicht, so hoffen die Unterzeichner, ist es ja noch nicht zu spät.
Für sie entspricht die Haltestelle einem grossen Bedürfnis. Zumal in nächster Nähe gerade das Alterswohnen Bottighofen eröffnen wird. Eine Haltestelle an der Hauptstrasse ist für sie kein adäquater Ersatz. «Dann sollen wir die am meisten befahrene Strasse im Thurgau überqueren, um zum Halt zu gelangen», beschwerte sich eine Seniorin bei der Unterschriftenübergabe, während sie sich auf ihren Rollator stützte. «Ja sollen wir denn dem Bus nachlaufen?».
Konkrete Pläne für eine solche Haltestelle liegen allerdings noch nicht vor.
Für die Bottighofer, und nicht nur die Älteren, sondern auch für Familien mit Kindern, das ist klar, würde der Verlust der Haltestelle Turnhalle den öffentlichen Nahverkehr weniger attraktiv machen. Auch sehen sie sich nicht in der Verantwortung, dass der Bus manchmal Verspätung hat, weil auf der Hauptverkehrsachse, auf dem Kreuzlinger Boulevard oder an der Grenze Stau herrscht.
Seitens der Gemeinde werden bereits Ersatzpläne durchgespielt, etwa eine finanzielle Beteiligung in irgendeiner Form. Eine eigene Buslinie, auch in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, würde aber enorm ins Geld gehen, so die Befürchtung. sb