Neue Ermittlungserkenntnisse
Konstanz – Nach der Schiesserei in der Diskothek Grey gibt es neue Erkenntnisse. Auch der Flugzeugabsturz des Schweizer Paares in der vergangenen Woche wird weiter untersucht.

(Bild: tm)
Zwischenzeitlich klarer ist der Ablauf des Geschehens in der Nacht zum 30. Juli, bei dem in und ausserhalb der Konstanzer Diskothek Grey geschossen wurde. Wie bereits berichtet, war der Tatverdächtige aus einem Taxi gestiegen und hatte sich, erste Schüsse aus dem Schnellfeuergewehr abgebend, über den Parkplatz der Diskothek genähert. Dort schoss er mehrmals durch die geschlossene Eingangstür, betrat den Innenbereich, wo er nachweislich zwei Schüsse in die Decke abfeuerte. Auf der Suche nach seinem Schwager ging der 34-Jährige wieder in Richtung Ausgang, wo ihm ein Gast die Waffe entreissen wollte, was allerdings misslang. Beim Verlassen der Diskothek gab der Tatverdächtige noch einen Schuss durch die Tür ab, wodurch ein Security-Mitarbeiter durch Glassplitter im Gesicht verletzt wurde. Als der 34-Jährige abermals zurückkam, gab er zunächst einige Schüsse auf die mittlerweile verschlossene Tür ab. Ob zu diesem oder zu einem früheren Zeitpunkt der Türsteher tödlich verletzt wurde, konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Anschliessend begab sich der Tatverdächtige nach aussen, wo er auf die ersten ankommenden Polizeifahrzeuge das Feuer eröffnete. Einer der Beamten wurde getroffen und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Ein weiterer Beamter gab zwei Schüsse ab, von denen einer den 34-Jährigen lebensgefährlich verletzte. Besucher störten weitere Einsatzmassnahmen, um ihre Neugier zu befriedigen und Handyfotos zu machen. Der 34-Jährige erlag trotz sofortiger Erste-Hilfe-Massnahmen und einer Notoperation im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Das Ergebnis der Blutalkoholuntersuchung liegt vor und beträgt 1,57 Promille. Laut Staatsanwalt Dr. Johannes-Georg Roth ist dieser Wert aber nur bedingt aussagekräftig. Sollten nämlich auch Drogen oder Psychopharmaka im Spiel gewesen sein, wird eine Einschätzung bezüglich der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit erst nach Abschluss der Untersuchung möglich sein. Auch die Ermittlungen zur Herkunft des Sturmgewehrs dauern nach wie vor an.
Flugzeugabsturz Mainau
Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs an der Insel Mainau steht nun das vorläufige Obduktionsergebnis des Schweizer Paares fest. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Konstanz war der Aufprall auf der Seeoberfläche Todesursache der über 70-Jährigen. Zur Frage nach einem möglichen Medikamentenkonsum müsse aber ein toxikologisches Gutachten abgewartet werden. Von Seiten der Ermittlungsbehörden sind derzeit keine weiteren Bergungsmassnahmen geplant. Die geborgenen Flugzeugteile befinden sich derzeit in der Bundesfachstelle für Flugsicherheit in Braunschweig und werden dort auf technische Mängel untersucht. Eine Bergung weiterer Kleinteile ist somit nicht geplant.