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Von Affen in Anzügen

Kreuzlingen – Carsten K. Rath hat als Hotelier weltweit Karriere gemacht. Jüngst erschien sein Buch «Ohne Freiheit ist Führung nur ein F-Wort», das entfesselte Mitarbeiter, begeisterte Kunden und Erfolge feiert. Im Rahmen einer Lesung am 7. September im Schloss Seeburg präsentiert der Autor seine Ansichten und Ideen zum Leadership.

Hotelier Carsten K. Rath liest im Schloss Seeburg. (Bild: zvg)

Kreuzlinger Zeitung: Sie haben als Hotelier auf vier Kontinenten gelebt, welcher fehlt?
Carsten K. Rath: Ich habe in zwölf Ländern gelebt, wo ich bislang nicht war, ist Australien.

Seit dem Frühjahr wohnen Sie am Bodensee. Wie kamen Sie auf Salenstein?
Ich habe vor Jahren bereits in Gottlieben gewohnt und schätze die Region sehr. Von Salenstein aus geniesse ich den Blick auf den See, die Ruhe und die Beschaulichkeit.

Haben Sie einen Lieblingsort hier?
Ja! Das Seebad in Gottlieben. Dort gehe ich nach dem Joggen gerne Schwimmen.

Am 7. September lesen Sie in der Seeburg aus Ihrem neusten Buch «Ohne Freiheit ist Führung nur ein F-Wort»: Warum erscheint Ihnen der Freiheitsbegriff als so bedeutend?
Die Freiheit sehe ich als Basis des menschlichen Seins. Ein freier Mensch trifft die besseren Entscheidungen als unter Zwang und Druck. Daher sehe ich die Freiheit als Quintessenz im Berufsleben an.

Sehen Sie die Freiheit als uneingeschränkt erstrebenswert oder bedarf es einer gewissen Struktur?
Man darf die Freiheit nicht mit Anarchie verwechseln. Viele Menschen brauchen einen festen Rahmen, innerhalb dessen sie sich frei bewegen können. Verantwortung ist die Leitplanke der Freiheit.

Schopenhauer sagte einst: «Der Mensch kann zwar tun, was er will. Er kann aber nicht wollen, was er will.» Stimmen Sie dem zu?
Schopenhauer war ein grosser irrationaler Geist und ich verstehe seine Aussage dahingehend, dass unsere Gene stärker sind als unsere Erziehung und der Wille unveränderbar ist. An dieser Stelle bin ich geneigt, dagegen zu kämpfen. Viele brauchen aber diese Auffassung, um sich selbst zu schützen. Es ist doch immer eine gute Ausrede, die Willensfreiheit nicht in Frage zu stellen. So kann man zum Beispiel in aller Ruhe weiter rauchen und muss nichts aktiv verändern.

Sie rechnen in Ihrem Buch mit dem «Affen-Manager» ab. Warum?
Der Alltag in grossen Konzernen gleicht oft einem Affentheater im wahrsten Sinne des Wortes. Ich möchte aufzeigen, dass der Vorstand zum Beispiel auch nur aus Menschen besteht und wie all die Dynamiken sind, wenn man das ganze Spiel mal gründlich durchleuchtet. Hier möchte ich wertfrei sein, zur Diskussion anregen und wachrütteln. Es geht nur um meine Beobachtungen, ich spiegle meine Erfahrungen und meine Wahrnehmungen, ein Stück weit auch mich selbst.

An wen richtet sich Ihr Vortrag in der Seeburg?
An alle Menschen, die mit Führung zu tun haben. Auch im Privatleben, zum Beispiel mit der Erziehung von Kindern, in der Schule oder in der Politik. Aber auch im Arbeitsbereich, solche die führen oder geführt werden. Also eigentlich an alle, die sich mit der Thematik auseinandersetzen möchten und bereit sind ihr Denken zu öffnen!

Carsten K. Rath
«Ohne Freiheit ist Führung nur ein F-Wort»
Gabal Verlag,
256 Seiten, 36.90 Franken

Exklusive Buchlesung:

Donnerstag, 7. September,
Beginn 18.30 Uhr
Gewölbekeller Schloss Seeburg,
bei schönem Wetter im Park.

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