Gute Leistung gegen Vize-Meister
Handball – Gegen Vize-Meister Zug blieben die NLA-Frauen des HSC Kreuzlingen am 2. Spieltag erwartungsgemäss chancenlos. Trotz der 30:40-Heimniederlage zeigte das Team von Kristina Ertl zumindest offensiv eine gute Leistung.
Der LK Zug zählt seit vielen Jahren zu den Schweizer Topclubs. Im Frühjahr verpassten die Innerschweizerinnen den Meistertitel erst im entscheidenden dritten Finalspiel gegen den LC Brühl St. Gallen. Während man im Europacup gegen ein polnisches Team ausschied, gelang der Meisterschaftsstart mit dem 36:19 über Aufsteiger Herzogenbuchsee überzeugend.
In der Startphase gelang es Kreuzlingen allerdings, den haushohen Favoriten zu fordern. Dreimal lag der HSC bis zum 4:4 in der 6. Minute vorne. Dann schlichen sich jedoch mehrere Fehler in der Offensive ein, welche Zug mit Gegenstosstoren bestrafte. Zumindest bis zum 8:10 nach etwas mehr als einer Viertelstunde begegneten die Thurgauerinnen dem Vize-Meister trotzdem auf Augenhöhe. Noch vermag der HSC das Tempo der Topteams aber nicht über längere Strecken mitzugehen. Während Zug jeden Fehler in der Kreuzlinger Abwehr kaltblütig ausnützte, geriet zwischenzeitlich viel Sand ins Getriebe der Gastgeberinnen. Innerhalb von zehn Minuten machte Zug aus dem 8:10 ein 11:17. Nach diesem Durchhänger fingen sich Topscorerin Katharina Winger und ihre Mitspielerinnen wieder auf und vermochten so den RÜckstand bis zur Pause auf fünf Treffer (14:19) abzutragen.
Während das Angriffsspiel des HSC auch nach dem Seitenwechsel durchaus zu überzeugen wusste, blieb er in der Verteidigung ganz einfach zu zahm. Deshalb gelang es auch nicht, den Zuger Express mit Topscorerin und Nationalspielerin Sybille Scherer als Lokomotive einzubremsen. Kam hinzu, dass die drei Torfrauen für einmal unisono nicht ins Spiel fanden und zusammen gerademal auf fünf Paraden kamen. Den Kreuzlingerinnen darf zugute gehalten werden, dass sie auch nach dem erstmaligen Zehntore-Rückstand in der 40. Minuten nicht aufgaben und ihr Ziel, gegen die Topteams in dieser Saison keine Klatsche mehr einzufangen, konsequent weiterverfolgten. Wie schon im Startspiel gegen die SPONO EAGLES gestaltete der HSC die letzten 20 Minuten auch gegen Zug ausgeglichen, hielt die Niederlage in akzeptablen Grenzen und erhielt für die Leistung vom gegnerischen Trainer ehrliches Lob: «Gegenüber der letzten Saison hat die Kreuzlinger Mannschaft grosse Fortschritte gemacht! «
Die neue HSC-Cheftrainerin Kristina Ertl attestiert ihren Spielerinnen ebenfalls eine gute Leistung, «doch irgendwie wäre noch etwas mehr möglich gewesen.» Ein Punktgewinn gegen den Vize-Meister sei zwar ausser Reichweite gelegen, «aber die 30:40-Niederlage hätte bestimmt auch einige Tore niedriger ausfallen können.» Für die Kreuzlinger Frauen geht die Meisterschaft am ersten Oktober-Wochenende mit einer Doppelrunde weiter. Am Freitagabend spielen sie auswärts gegen Meister Brühl St. Gallen. Die erste realistische Chance auf den ersten Saisonerfolg bietet sich dem HSC dann am Sonntag, 8. Oktober, im zweiten Heimspiel gegen Aufsteiger GC Amicitia Zürich. Anpfiff ist um 16 Uhr.