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Was passierte wirklich in Paris?

Kreuzlingen – Auf Einladung der VHS Kreuzlingen spricht Doktor Michael Braun von der Universität und Pädagogischer Hochschule Heidelberg, am Mittwoch, 20. März, über die Friedensordnung von 1919.

Doktor Michael Braun spricht über die Friedensordnung von 1919 (Bild: zvg)

Zur 100. Wiederkehr des Endes des Ersten Weltkriegs war und ist der Blick oft in nationalstaatlicher Perspektive verengt. In Deutschland erinnert man an die Ausrufung der Weimarer Republik, ihre Nationalversammlung und ihr Verfassungswerk – ebenso an die Wahl Friedrich Eberts zum ersten demokratischen Staatsoberhaupt Deutschlands. Die Instabilität dieser Republik wird fast durchgängig mit den Belastungen des Versailler Vertrags in Verbindung gebracht.

Aber was passierte 1919 wirklich in Paris, Versailles, Saint-Germain, Neuilly-sur-Seine, Trianon und Sèvres? Warum konnten die «14 Punkte» des US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson nicht zur universell akzeptierten Grundlage der Friedensverhandlungen werden?

Tatsache ist, dass nicht Versöhnung, sondern die Niederlage der Mittelmächte den Krieg beendet hatte. Deutschland und seine Verbündeten wurden von den Siegern durch Gebietsabtretungen, Reparationen, wirtschaftliche und militärische Restriktionen neu im europäischen Mächtesystem justiert; neue Staaten entstanden. Hellsichtige Zeitgenossen merkten schnell, dass diese europäische Friedensordnung schwerlich von Dauer sein würde. Gründe liegen in ihrer Vorgeschichte und den sehr unterschiedlichen Erwartungen und Zielen der Beteiligten. Dies, wie auch die Reaktionen und Folgen der Verhandlungen des Jahres 1919 nimmt der Vortrag in den Blick.

Dr. Michael Braun studierte an der Universität Heidelberg Geschichte, Politische Wissenschaften und Jura (Öffentliches Recht/Europarecht). Er promovierte 2005 an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg zum Dr. phil. mit einer Arbeit über den deutschen Parlamentarismus. Michael Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte (Heidelberg) und lehrt in den Bereichen Museums-/Kulturwissenschaften/Public History an Universität und Pädagogischer Hochschule Heidelberg.

Der Anlass findet im Torggel Rosenegg an der Bärenstrasse 6 in Kreuzlingen statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Eintritt kostenpflichtig.

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