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Bassersdorfer Spielrausch trifft auf Kreuzlinger Torrausch

Fussball – schon nach acht Spielminuten stand es 2:0 für die Kreuzlinger. Die Grün-Weissen kassierten in 35 Minuten bereits soviele Treffer wie in 450 Spielminuten zuvor. Schlussendlich reichte es doch für einen 3:5 Sieg.

Nicht nur die Kreuzlinger, auch die Bassersdorfer kämpften bis zum Schluss. (Bild: FCK)

Gleich neben dem Platz rasen die Schnellzüge nach Zürich, über unseren Köpfen donnern die Flugzeuge in die Welt hinaus, wir sind erstmals beim Fussball in Bassersdorf.

Nach acht Minuten steht es 2:0 für den FCK, traumhafte Spielzüge! Die Kreuzlinger Zuschauer prosten sich bereits zu, schreiben entzückte Nachrichten an die Daheimgebliebenen.

Zwei Minuten später: 2:2, Fassungslosigkeit. In der Folgezeit zeigt Bassersdorf sein furchtloses Kämpferherz. In der 35. Minute steht es 3:3, Bassersdorf drückt den FCK in die eigene Hälfte. Die Grün-Weissen kassierten in 35 Minuten bereits soviele Treffer wie in 450 Spielminuten zuvor. Mit einem eher schmeichelhaften 4:3 für Kreuzlingen geht es in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit schwinden die Kräfte der Zürcher Unterländer. Doch auch beim krank spielenden Sven Bode neigt sich die Kraft dem Ende zu, der Schiedrichter erkundigt sich bei Kürsat: »was macht der Spieler Nummer 11 hinter der Eckfahne?» Kürsats knappe Antwort »der kotzt gerade». Sven spielte natürlich weiter und hatte noch manchen Kampf auszustehen (Foto oben).

Auch die anderen Kreuzlinger hatten den Bassi-Kampf längst angenommen. Trotzdem bange Schlussminuten für die Thurgauer Zuschauer, in der Nachspielzeit das entscheidende 5:3, grosse Erleichterung und entspannte Gesichter bei allen Beteiligten.

Nun gings zurück ins Clubhaus-Provisorium, dem Bassi-Zelt. Hier wird einem das Bier von motivierten Junioren in Dessert-Plastikschalen ausgeschenkt. Appenzeller Kristallbier, wie Marko anerkennend bemerkte. Der Junior strahlte uns an und wünschte einen schönen Tag. Der sympathische Grillmeister erkundigt sich sogleich mehrfach ob die Würste wirklich munden, Matchprogramme werden einem gleich mehrere gereicht (»hätt eh zviel»).

Während wir das Bier aus den Dessertschalen zu uns nehmen, lauschen wir der Doppel-Musikbeschallung im Bassi-Zelt. Lambada kommt von links, von rechts wummert die Disko-Lichterbox des Grillmeisters hinüber. Die Leute sind alle unwahrscheinlich freundlich. Marko und ich trinken ein letztes Bier im Bassi-Zelt, an uns balancieren Jugendliche mit ihren weissen Markenturnschuhen staksend durch die dreckige Wiese. Soweit weg vom Glitzerfussball. Soviel Improvisation. Man braucht wenig für einen guten Abend, in Bassersdorf hat man die Zutaten.

Bassersdorf – Kreuzlingen: 3:5 (3:4)
bxa – Freizeitanlage – 160 Zuschauer. – SR: Etienne Roux.
Tore: 6. Bode 0:1, 8. Karaki 0:2, 10. Schmid 1:2, 11. Zambelli 2:2, 15. Karaki 2:3, 35. Claudio Teixeira 3:3, 45+3 Affentranger 3:4, 90+6 Kohli 3:5 (Foulelfmeter).
Bassersdorf: Thüring; Iino, Hruska, Barbey, Schmid; Borges (74. Dordevic), Copat, Kleinheinz (76. Dauti), Claudio Teixeira; Zambelli, Gomes Teixeira.
Kreuzlingen: Mesinovic; Ferrone, Seeger, Schröder, Werne; Arifagic (82. Frick), Stark, Kohli, Affentranger (86. Miljic); Bode 60. Löffler), Karaki (88. Pajaziti).
Verwarnungen: 6. Schmid, 35. Stark, 38. Claudio Teixeira, 45. Schröder, 45. Affentranger, 55. Seeger, 68. Werne, 86. Dauti, 90+6 Dordevic (alle Foul). Bemerkungen: 90+3 Gelb-Rot Schmid (Wiederholtes Foulspiel), 90+7 Platzverweis Thüring (Vergehen nach dem Spiel).
Bassersdorf ohne: Mpoku (Krank), Zambelli (Verletzt), Ekli (Ferien), Da Silva (Beruf). Kreuzlingen ohne: Celikyurt, Lucarelli (Verletzt), Müller und Smilijanic (Aufgebot anderes Team).

Diesen Samstag erwartet der FCK zum letzten Heimspiel der Vorrunde Besuch aus dem Tessin. Die U21-Mannschaft des Profivereins FC Lugano verpatzte den Saisonstart, klettert aber mittlerweile in der Tabelle weg von den Abstiegsplätzen kontinuierlich nach oben. Das Duell zweier spielstarker Mannschaften verspricht einen unterhaltsamen Match – und die Wettervorhersage kündigt für Samstag einen sonnigen Herbsttag an. Grund genug für den letzten Besuch des Jahres im Hafenareal und den Genuss einer feinen Grillade vom Somm mit Bürli vom Mohn und ein Getränk vom Schützengarten. Spielbeginn ist wie immer um 16 Uhr. Trudi Mosimann und ihr Clubhaus-Team freuen sich auf zahlreiche Gäste.

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