Zurück in die Schule
Kreuzlingen – Am Montag, 11. Mai, dürfen die Schüler wieder zurück in ihre Schulzimmer. Nicht nur die letzten Wochen beim Home-Schooling waren eine Herausforderung, sondern auch die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Präsenzunterricht.

Michael Kubli, Schulleiter Remisberg, zeigt wie der Logopädieunterricht etwa aussehen könnte. (Bild: Sandro Zoller)
«Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir setzen die verbindlichen Vorgaben des Amtes für Volksschule in den vorgegebenen Bereichen um», sagt Schulpräsidentin Seraina Perini. Die grössten Herausforderungen würden darin liegen, dass mit gutem Augenmass der Schritt in die neue Normalität vollzogen wird.
Zwischen Schülern keine Distanzvorschrift nötig
Die Schule Kreuzlingen arbeitet mit ihren bewährten Hauswartteams zusammen. Diese sind dazu angehalten Oberflächen, Türfallen, Handläufe und Pulte mehrmals täglich zu reinigen. Zu den Massnahmen gehört auch regelmässiges Lüften. In den Klassen- und Lehrerzimmern stehen wie bereits vor dem Lockdown Hygienestationen bereit.
Gemäss den Grundprinzipien des Bundesamts für Gesundheit sind die üblichen Distanzvorschriften zwischen Schülern nicht nötig. Wegen den verschiedenen Voraussetzungen, im Zusammenhang mit der Covid-19-Erkrankung, gelten für Erwachsene und Kinder unterschiedliche Verhaltensregeln. «Wir setzen die Abstandsvorschriften zwischen Erwachsenen wie auch gegenüber den Kindern wie vorgegeben um. An gewissen Stellen sind auch Markierungen am Boden angebracht worden. Bei Einzeltherapien kommt bei Bedarf eine Scheibe zum Einsatz», erklärt Perini. Der sogenannte «Spukschutz» aus Plexiglas findet gemäss Michael Kubli, Schulleiter Remisberg, hauptsächlich in der Logopädie Verwendung. Für eine zielführende Arbeit mit den Kindern können die ausgebildeten Logopäden die Abstände kaum einhalten.
Die Schüler erhalten am Montag keinen Aufklärungskurs betreffend Corona. Dies sei nicht nötig, da den Schülern seit Beginn der Krise die Hygienemassnahmen regelmässig und stufengerecht vermittelt wurden, so Perini. «Ich hoffe, dass uns der Schritt zurück zum Präsenzunterricht gut gelingt und wir ihn mit der nötigen Geduld, Vorsicht und Gelassenheit angehen können.» Die Wahrscheinlichkeit der erneuten Aufhebung des Präsenzunterrichts sei unklar, da selbst die Fachleute sich nicht immer einig sind.
Digitalisierung hat sich ausgezahlt
«Die Digitalisierung in der Schule Kreuzlingen wurde laufend vorangetrieben. Dies hat sich nun in dieser aussergewöhnlichen Situation ausgezahlt», sagt Sara Semeraro, Klassenlehrperson des Schulzentrums Bernegg. Sie unterrichtet eine fünfte Klasse mit Kindern zwischen zehn und zwölf Jahren. «Die ersten Tage nach dem Lockdown überbrückten wir mit dem Projekt ‹Tabletklasse›. Jedes Kind erhielt ein iPad und konnte sich an verschiedene Applikationen und Lehrplattformen herantasten.» Mit der Kommunikationssoftware Microsoft Teams haben die Lehrkräfte die Zeiten definiert, in denen die Kinder erreichbar sein mussten. Darüber wurden ebenfalls Unterrichtsthemen eingeführt oder vertieft. Semeraro hatte auch mit Herausforderungen zu kämpfen: «Die Schüler konnten plötzlich untereinander chatten und telefonieren. Aber auch das richtige Mass an Aufgaben zu finden, war nicht ganz einfach.»