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Asthma und Coronavirus – höheres Risiko für Asthmatiker?

Thurgau – Gut therapierte Asthmatiker sind nicht besonders gefährdet durch das neuartige Coronavirus. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ihre Medikamente richtig einnehmen. Immer wieder leiden Betroffene unter Anfällen, die vermeidbar wären. Denn sechs von zehn Asthmatiker nutzen ihr Medikament falsch. Die Lungenliga Thurgau berät Betroffene und bietet vielfältige Informationen zu Asthma.

In der Asthmaberatung der Lungenliga wird die korrekte Inhalation geübt. (Bild: zvg)

Atemnot, Reizhusten, ein Engegefühl in der Brust: Jedes 10. Kind und jeder 14. Erwachsene in der Schweiz kennen dies, denn sie leiden an Asthma. Davon hat aber nur ein kleiner Teil schweres Asthma. Die Lungenliga Thurgau empfiehlt: Die Mehrheit der Asthmapatientinnen und -patienten (95 Prozent aller Asthmapatienten) sollen die allgemeinen Empfehlungen des BAG einhalten. Sie sind nicht besonders gefährdet in Bezug auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. Vorausgesetzt, sie nehmen ihre Medikamente regelmässig und richtig ein und haben unter Therapie keine asthmatischen Beschwerden mehr. Hingegen Menschen mit schwerem Asthma sollen sich vor einer Ansteckung besonders schützen und die Massnahmen für besonders gefährdete Menschen befolgen. Ein schweres Asthma hat, wem dies vom Arzt so mitgeteilt wurde und wer aktuell entweder eine Immuntherapie oder Kortikosteroide / Immunsuppressiva in Form von Tabletten oder Injektionen benötigt.

Falsche Inhalation begünstigt Asthma-Anfälle
Studien zeigen, dass sechs von zehn Personen ihr Medikament falsch nutzen und unter Anfällen leiden, die vermeidbar wären. Damit ein Asthma-Medikament seine Wirkung entfalten kann, muss es tief in die Bronchien gelangen und dort für zehn Sekunden bleiben. Ist dies nicht der Fall, wirken die Medikamente nur eingeschränkt oder gar nicht und die Betroffenen müssen trotz regelmässiger Inhalation häufig zum Arzt oder in den Notfall. Um die Zahl der unnötigen Anfälle zu reduzieren, bietet die Lungenliga Thurgau individuelle Asthmaberatungen für Kinder und Erwachsene an. Daneben sind online unter www.lungenliga-tg.ch/asthma Anwendungsvideos zur korrekten Inhalation und viele weitere Infos verfügbar.

Trotz Asthma den Frühling geniessen
Besonders im Frühling kann die chronische Atemwegserkrankung vermehrt zum Problem werden, denn Pollen können Asthma auslösen. Für Betroffene ist daher zu empfehlen: Eine Sonnenbrille tragen, bei schönem, windigen Wetter nur kurz an die frische Luft gehen, jeweils abends die Haare waschen, da Pollen an den Haaren haften bleiben können und bei Heuschnupfen Antihistaminika einnehmen. Zudem sollten sportliche Aktivitäten besser nach Regen erfolgen, wenn es weniger Allergene in der Luft hat.

Mehr Luft fürs Leben
Die Lungenliga Thurgau ist eine moderne Gesundheitsorganisation für die Lunge und die Atemwege. Sie setzt sich dafür ein, dass weniger Menschen an Atemwegserkrankungen leiden oder gar vorzeitig daran sterben, und dass Atembehinderte und Lungenkranke möglichst beschwerdefrei leben können. Die Lungenliga Thurgau ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Atembehinderungen und Lungenkrankheiten wie Asthma, Schlafapnoe, chronische Bronchitis und COPD sowie Tuberkulose. Sie setzt sich auch präventiv für gesunde Atemwege und Lungen und bessere Gesundheit ein.

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