«Als Teamplayerin schätze ich die Zusammenarbeit und den Dialog»
Kemmental – Christina Pagnoncini ist seit Anfang Jahr Gemeindepräsidentin im Kemmental. In einem Interview berichtete sie über die vergangenen Monate, zeigte ihre Ziele auf und verriet ihren Lieblingsplatz, um Kraft zu tanken.
Sie sind seit dem 1. Januar offiziell im Amt. Was hat sich seit dann getan?
Christina Pagnoncini: Die Thurgauer Regierung hat erst gerade die Kleinsiedlungsverordnung in Kraft gesetzt. Damit besteht zwar für uns Rechtssicherheit im Bewilligungsverfahren, dennoch trifft uns dies schwer. Mit acht betroffenen Kleinsiedlungen in unserer Gemeinde werden sehr viele Grundeigentümer stark eingeschränkt. Schon alleine bezüglich der Rentabilität der Infrastruktur, wäre ein gesundes Wachstum wichtig für uns. Leider musste ich auch bereits, aufgrund einer frühzeitigen Pensionierung, eine Mitarbeiterin verabschieden und diesbezüglich die Stelle neu besetzen. Das Rechnungsjahr 2019 konnte abgeschlossen werden. Die Botschaft für die ausserordentliche Urnenabstimmung ist zum Versand bereit. Die Altlastensanierungen sind in unserer Gemeinde ein einschneidendes Thema. Fünf Schiessanlagen müssen bis Ende 2025 saniert werden. Hierzu haben bereits Gespräche mit den schiessenden Vereinen stattgefunden.
Wo setzen Sie Schwerpunkte?
Kantonale Vorgaben setzen die prioritären Schwerpunkte fest. Hauptsächlich betrifft dies die Raumordnung mit der Überarbeitung des Baureglements und der Ortsplanung sowie die Umwelt mit den Altlastensanierungen. Im Grundsatz ist mir aber eine gesunde Entwicklung unserer Gemeinde wichtig.
Welche Ziele haben Sie für die Gemeinde?
Eine hochwertige, sichere Infrastruktur und selbstverständlich gesunde Finanzen. Zudem soll unsere Gemeinde für jede Altersklasse wie auch für die angesiedelten Unternehmungen und Landwirtschaftsbetriebe attraktiv sein. Der Erhalt und Schutz unseres Naherholungsgebietes hat ebenfalls Priorität.
Was schätzen Sie an ihrer Arbeit in und für die Gemeinde?
Als Teamplayerin schätze ich die Zusammenarbeit und den Dialog mit den unterschiedlichsten Instanzen wie zum Beispiel der Bevölkerung, dem Gemeinderat und dem Verwaltungspersonal. Es macht Freude sich auszutauschen, zusammen Ziele zu entwickeln und zu erreichen. Zudem fasziniert mich schon sehr lange die Vielseitigkeit dieses Amtes.
Gibt es einen Lieblingsplatz oder Rückzugsort im Kemmental, den Sie gerne aufsuchen?
Mein Lieblingsplatz ist beim Baum auf dem Schottelagger in Alterswilen. Dies ist zwar kein Rückzugsort, weil viele diesen Ort lieben, aber es ist eindeutig ein Kraftort, der zu jeder Jahreszeit mit ganz besonderen Naturschauspielen überrascht.
Wie war die Zeit während des Lockdowns? Und die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung der Betriebe?
Der Lockdown hat mich persönlich sehr bewegt. Wir als Gemeinde haben versucht unsere Projekte und Aufgaben unter Berücksichtigung der notwendigen Massnahmen weiterhin sicherzustellen und voranzutreiben. In kurzer Zeit konnten wir einen Helferpool aufbauen, um hilfsbedürftige Personen zu unterstützen. Unserem Gewerbe sind wir in dieser Zeit bestmöglich zur Seite gestanden und haben mit Aufträgen die Betriebe gefördert. Für die Wiedereröffnung organisierten sich die Geschäfte weitgehendst selbständig.
Was macht das Kemmental aus?
Kemmental zeichnet sich durch die Bommer Weiher und ganz viele weitere Naherholungsgebiete aus. Mit der Lage zwischen Kreuzlingen, Weinfelden und dem Autobahnanschluss erreicht man in Kürze das Stadtleben. Stolz sind wir auch auf unsere moderne Infrastruktur. Nicht zu vergessen, in der Gemeinde Kemmental wird ein sehr soziales Zusammenleben gepflegt.