Die Stellenmeldepflicht wird am 8. Juni reaktiviert
Kanton – Die Stellenmeldepflicht SMP wurde aufgrund der herausfordernden COVID-19-Situation vom Bundesrat per 26. März 2020 vorübergehend ausgesetzt. Ab 8. Juni müssen die Arbeitgeber ihre offenen meldepflichtigen Stellen wieder bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) melden.
Die zeitlich begrenzte Sistierung der Stellenmeldepflicht (SMP) war vom Bundesrat ursprünglich für ein halbes Jahr vorgesehen. Nun soll die SMP bereits am 8. Juni reaktiviert werden. Der Unterbruch der Meldepflicht nimmt keinen Einfluss auf die Liste der meldepflichtigen Berufsarten. Auch nach der Wiedereinführung am 8. Juni bleiben dieselben Berufstätigkeiten relevant für die Meldepflicht wie vor der COVID-19 bedingten SMP-Aufhebung. Aufgeführt sind alle Berufe, die schweizweit eine Arbeitslosenquote von fünf Prozent oder mehr aufweisen. Die drei Thurgauer RAV führen in Frauenfeld, Amriswil und Kreuzlingen nebst der Beratungsstelle für arbeitslose und stellensuchende Personen auch einen eigentlichen Arbeitgeberservice, der geeignete Personen für offene Stellen selektioniert. Diese Dienstleistung wird von Unternehmen geschätzt; deshalb werden die RAV seitens Unternehmen oft auch über eigentlich nicht meldepflichtige offene Stellen informiert.
Inländisches Potential nutzen
Die Stellenmeldepflicht ermöglicht inländischen Stellensuchenden einen Informationsvorsprung über neu zu besetzende Arbeitsstellen und hat zum Ziel, dass Arbeitgeber frühzeitig Kenntnis erhalten über passende und verfügbare inländische Arbeitskräfte. Mit der weiteren Lockerung der COVID-19-Massnahmen können beim Kanton auch wieder Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen für ausländische Personen beantragt werden. Daniel Wessner, Leiter des AWA Kanton Thurgau, erwartet von der Wirtschaft, dass wo immer möglich auf das inländische Arbeitskräftepotential zurückgegriffen wird: «Kurzfristig und unbürokratisch erfuhren Unternehmerinnen und Unternehmer eine nie dagewesene finanzielle Unterstützung, um die Corona-Krise zu meistern. Ich wünsche mir daher sehr, dass sich die Arbeitgeber ebenfalls solidarisch verhalten und – insbesondere angesichts der aktuell hohen Arbeitslosenzahlen – sich bei der Besetzung offener Stellen auf inländische Arbeitskräfte fokussieren.»