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Die Heinrichhalle soll das Kostendach nicht sprengen

Kreuzlingen – Vertiefte Berechnungen zeigten auf, dass Statik und Brandschutz zu Mehrkosten beim Projekt Heinrichhalle führen. Der Architekt erarbeitete dementsprechend eine Variante ohne statische Mehraufwände. Die Technischen Betriebe wie auch die Stadt Kreuzlingen schlossen das Jahr 2019 höher als budgetiert ab.

(V.l.) Stadtpräsident Thomas Niederberger und Thomas Knupp, Leiter Finanzen. (Bild: Sandro Zoller)

Dem Gemeinderat ist im Juli 2018 die Botschaft für die vertraglichen Veränderungen mit den Mietern der Heinrichhalle und dessen komplette Sanierung und Erweiterung vorgelegt worden. Der Gemeinderat bewilligte den Kredit von 1.6 Millionen Franken. Am 2. Juli soll dieser nun über die Anpassungen entscheiden.

Brandschutzmassnahmen höher ausgefallen
Vertiefte Berechnungen ergaben ein neues Bild. Die Statik und die Brandschutzmassnahmen sind höhere Kostenfaktoren als gedacht. Deshalb stand nun für Stadträtin Dorena Raggenbass eine Frage im Raum, die geklärt werden musste: «Sollen wir mit 300’000 Franken Mehrkosten nochmals vor den Gemeinderat oder können sich die beteiligten Parteien irgendwo finden?» Der Stadtrat sagte nein zu einer Krediterhöhung. Der Architekt erhielt deshalb den Auftrag mit dem bestehenden Kostendach eine Lösungsvariante zu erstellen, die ohne statische Mehraufwände auskommt.

Die neue Variante hat keine Zwischenböden und eine kostengünstigere Lösung im Baubereich der Sportfischer. Die Vereine Junioren-Segelpool (JSP) und die Sportfischer haben sich mit viel Engagement und Kompromissbereitschaft für eine für alle zufriedenstellende Lösung eingesetzt. Diese sieht Anpassungen in der Raumaufteilung vor. Die noch fehlende aber notwendige Brandschutzwand auf der Parzellengrenze zwischen dem Hallenteil auf städtischem Grund und der Baurechtsparzelle der Sportfischer kann in einer vereinfachten Ausführung eingebaut werden.

Verbesserte Flächennutzung bringt Veränderungen
Ab Winter 2021/22 kann die Bootswerft Heinrich AG die Halle nicht mehr als Winterlager verwenden, da die beiden Vereine ganzjährig die ihnen zugeteilten Flächen nutzen. «Die Heinrichhalle steht auf öffentlichem Grund und dieser ist eigentlich nicht für das Gewerbe gedacht» erklärt Raggenbass. Die Ortsplanrevision ermöglicht der Bootswerft auf dem eigenen Gelände einen Neubau zu erstellen. Ob die Rahmenbedingungen dafür zu diesem Zeitpunkt erfüllt sind, ist noch ungewiss. Dies hängt vom Fortschritt der Revision des Baureglements ab.

Neuer Baurechtsvertrag aufgesetzt
Der Baurechtsvertrag mit den Sportfischern ist aus dem Jahre 1996 und endet Ende 2031. Parallel zu den Erweiterungen der Baurechtsfläche wurde ein neuer Baurechtsvertrag aufgesetzt. Das Baurecht beginnt mit dem Grundbucheintrag und dauert 50 Jahre.

Besser abgeschnitten als budgetiert
Die Technischen Betriebe Kreuzlingen schlossen das Jahr 2019 mit einem Ertragsüberschuss von 3.1 Millionen Franken ab. «Das gute Ergebnis ist gerade beim Gas durch die Entwicklung des Euro zustande gekommen», sagt Susanne Bergsteiner, kaufmännische Leiterin. Sieben Millionen Franken wurden unter anderem in Leitungsnetze sowie Trafo- und Messstationen investiert, was den Aufwand für Unterhalt und Reparaturen in der Erfolgsrechnung gemindert hat.

Die Stadt Kreuzlingen erzielte einen Mehrertrag von 3.6 Millionen Franken gegenüber der Budgetierung. Stadtpräsident Thomas Niederberger erklärte wie dies möglich war: «Der Ertrag über rund 4.6 Millionen Franken ist dem Aufwertungsgewinn zu verdanken. Ohne den wäre die Stadt sogar im Minus.»

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