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«Projekt ist eine einmalige Chance»

Tägerwilen – Während Schule und Gemeinde die Vorteile des Neubaus eines Kinder- und Jugendzentrums im gemeinsamen Nutzen, der Neugestaltung des Zentrums und im dringend benötigten Raum-bedarf sahen, bemängelten die Kritiker fehlende Transparenz und den Standort.

Rund 100 der 250 zur Verfügung stehenden Stühle in der Dreifachturnhalle blieben am Dienstagabend unbesetzt, als die Volksschulgemeinde und die Politische Gemeinde Tägerwilen zur Informationsveranstaltung über das geplante Kinder- und Jugendzentrum einluden. «Die Gemeinde wächst, in Bau oder bewilligt sind aktuell fast 190 Wohnungen, in Planung 90 Wohnungen, im kommenden Jahr werden wir 5000 Einwohner erreichen», sagte Gemeindepräsident Markus Thalmann zu Beginn seiner Ausführungen.

Zentrumsplatz und Grünoase

Schulpräsident Daniel Heidegger sah die Notwendigkeit eines Doppelkindergartens im neuen Kinder- und Jugendzentrums als gegeben. Ebenso sei der Gemeinschaftsraum für Spielgruppe, Vereine und den Mittagstisch mehr als nur ein Wunsch: «Der Bedarf an Betreuung wächst, der Mittagstisch wird an Spitzentagen von 50 Kindern besucht.» Die gemeinsame Nutzung des Zentrums sei ein weiterer grosser Vorteil. Den kritisierten Standort beim Gemeindehaus bezeichnete er als «die beste aller geprüften Varianten».

Für Thalmann war klar: «Das Projekt ist auch eine einmalige Chance für die Gestaltung eines Zentrumsplatzes mit 1200 Quadratmeter Fläche.» Anstelle des heutigen Pavillons könne zudem eine Begegnungsoase realisiert werden. Für beide Projekte sei die Mitarbeit der interessierten Einwohner gefragt, so Thalmann. Sowohl für die Volksschulgemeinde wie auch für die Politische Gemeinde sei das Projekt finanziell tragbar, so die Gemeinde- und Schulpräsidenten. Die jährlichen Aufwände für Kinder- und Jugendzentrum sowie für die Tiefgarage seien ohne Steuererhöhungen zu bewältigen.

Entscheidung fällt an der Urne

In der anschliessenden Diskussion bemängelte Marcel Fässler in seinem ausführlichen Votum die Transparenz: «Andere Gemeinden führen Workshops durch, geben der Bevölkerung von Anfang an Mitbestimmung.» Worauf der Gemeindepräsident auf die gewählten Behörden verwies: «Diese haben die Aufgabe, solche Projekte anzudenken, auszuarbeiten und zur Abstimmung vorzulegen». Auf die Frage, ob die Nutzung auch in Zukunft im geplanten Umfang gewährleistet sei, sagte Schulpräsident Daniel Heidegger, dass zum einen die Schülerzahlen weiter steigen würden, zum anderen eine alternative Nutzung der Räume jederzeit möglich sei.

«Der Gewerbeverein feiert 101 Jahre, wenn der Schotterrasen überbaut wird, wo bleibt dann Platz für grosse Veranstaltungen?», wollte Carolin Lussi wissen. Aus eigener Erfahrung wisse sie, dass der Schotterrasen auch als Festplatz für den Märliumzug wichtig sei. Thalmann verwies auf die Möglichkeit, bei Grossveranstaltungen die Grimm-Halle zu mieten. Philipp Widler sprach sich für das Zentrum aus. Der evangelische Pfarrer lobte die Zusammenarbeit der Institutionen und betonte die Notwendigkeit der Räume für Kindergarten, Kindertreff und Jugendarbeit.

Die Urnenabstimmung über das Kinder- und Jugendzentrum sowie die Tiefgarage findet am 27. September statt.

Kurt Peter

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