«Die Situation neu beurteilen»
Tägerwilen – Nach dem Nein der Tägerwiler Stimmberechtigten zum Kinder- und Jugendzentrum müssen Einzellösungen getroffen werden. Der Bau eines Doppelkindergartens ist unabdingbar, der Mittagstisch entspricht einem grossen Bedürfnis.

Nach dem Nein müssen Einzellösungen für die Nutzungen im geplanten Kinder- und Jugendzentrum gefunden werden. (Visualisierung: zvg)
«Wir hatten keinen Plan B für das Kinder- und Jugendzentrum», erklärt der Tägerwiler Gemeindepräsident Markus Thalmann nach der Ablehnung des Projektes durch die Stimmberechtigten. Aber es sei klar, dass ein Doppelkindergarten realisiert werden müsse.
Für Daniel Heidegger, Präsident der Volksschulgemeinde (VSG) ist der Standort zwischen Gemeindeverwaltung und Sekundarschulhaus möglich, denn «der Pavillon steht auf dem einzigen Land, welches die Volksschulgemeinde nördlich der Hauptstrasse besitzt». Durch das Nein zum Projekt an der Urne müssten nun Insellösungen gesucht werden.
Derzeit kein neues Projekt
«Die VSG wird wahrscheinlich keine Zusammenarbeit mit anderen Körperschaften oder dem Spielgruppenverein weiterverfolgen, da dies von den Stimmberechtigten offensichtlich nicht geschätzt wurde» sagt Heidegger. Der im Kinder- und Jugendzentrum geplante Mittagstisch und Kindertreff werde aus Kostengründen wohl gemeinsam mit einem Doppelkindergarten umgesetzt. Mittagstisch und Kindertreff seien ein Angebot innerhalb der Strukturen der VSG.
«Es ist aus diversen Gründen für die Volksschulgemeinde auch nicht sinnvoll, zwei separate Gebäude zu erstellen». Nach dem Nein zum Kinder- und Jugendzentrum «werden wir die Situation zuerst neu beurteilen und dann die weiteren Schritte planen». Da es kein neues Projekt gebe seien auch die Kosten für den Bau nicht bekannt. Über die weiteren Schritte werde die Behörde jeweils an den Gemeindeversammlungen der Volksschulgemeinde informieren.
Jugendraum im Kirchgemeindehaus
«Das Parkplatzproblem bleibt nach dem Nein zur Tiefgarage natürlich bestehen und wird durch den Wegfall von 13 Plätzen aufgrund er Umgestaltung der Hauptstrasse nicht kleiner», erklärt Gemeindepräsident Markus Thalmann. Der Gemeinderat wolle zudem keine Parkkarten an der Hauptstrasse mehr zulassen, aus Rücksicht auf das Gewerbe. So werde ein Teil des Schotterrasens permanent als Parkplatz genützt. Das noch zu erarbeitende Parkplatzreglement «ist dann Sache meines Nachfolgers». Eine Umgestaltung des Platzes vor dem Gemeindehaus sei möglich, er denke an einen Dorfplatzcharakter.
Im Zusammenhang mit dem Neubau des evangelischen Kirchgemeindehauses könne der Jugendraum realisiert werden. «Weil durch das Nein zum Kinder- und Jugendzentrum keine gemeinsame Lösung mehr möglich ist, muss der Neubau überarbeitet werden und dürfte teurer werden», erklärt Markus Thalmann, der auch Interimspräsident der evangelischen Kirchgemeinde ist. An einer Informationsveranstaltung werde die Vorsteherschaft über die Integration des Jugendraum ins neue Kirchgemeindehaus und die damit verbundenen neuen Pläne berichten.
Vor einer ungewissen Zukunft stehe der Spielgruppenverein, meint Thalmann. Derzeit sei er im Studerus-Gebäude und im Pavillon eingemietet. Der Pavillon, so schätzt er, werde noch drei Jahre stehen, danach müsse der Verein nach neuen Räumlichkeiten suchen.
Kurt Peter