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TBK: Neuer Standort

Kreuzlingen – Mit einem Planungskredit zur Durchführung eines Architekturwettbewerbs und Projektierung für die Standortentwicklung wollen die Technischen Betriebe die Zukunft gestalten.

Wenn es nach den Technischen Betriebe geht, hat der Standort Nationalstrasse bald ausgedient. (Bild: Sandro Zoller)

Der Stadtrat beantragt am kommenden Donnerstag ein Kreditbegehren von 1,2 Millionen Franken. Das Geld ist zur Durchführung eines Architekturwettbewerbs und die Projektierung bis und mit Volksabstimmung für den Standort «Sonewiese» der Technischen Betriebe Kreuzlingen gedacht. 2018 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, «die aufzeigte, dass ein Betrieb am Standort Nationalstrasse langfristig nicht möglich ist», wie der zuständige Stadtrat Thomas Beringer an der Medienkonferenz erklärte.

Sanierung nicht sinnvoll
Der Zustand der bestehenden Bauten seien untersucht worden und es habe sich herausgestellt, dass «die Bauten Nationalstrasse 27 zwar keine schwerwiegenden Mängel aufweisen, allerdings genügen die Tragstrukturen den heutigen Anforderungen bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz oder einer potenziellen Aufstockung nicht». Zudem müssten die Gebäude aufgrund verschiedener gesetzlichen Grundlagen erneuert werden.

TBK-Direktor Guido Gross sah grossen Handlungsbedarf: «Es ist nicht sinnvoll, das bestehende Gebäude wieder fit zu machen, deshalb ist zusätzliche die Variante Neubau eingehend geprüft worden». Die Abklärungen der Varianten zeigten bald auf, dass sich die heutigen Anforderungen nicht mit den Strukturen der bestehenden Bürobauten kombinieren lassen. Es seien nur noch Lösungen zu verfolgen, in denen sämtliche Gebäude zurückgebaut würden.

Auf städtischem Land
Als Vergleich wurde auch die Variante «grüne Wiese» auf der stadteigenen Parzelle im Gebiet «Sonewiese» betrachtet. Erste Abklärungen bestätigten, dass sich das Raumprogramm auf dieser Parzelle umsetzen lässt. In einer ersten Grobschätzung resultierte sogar ein finanzieller Vorteil für diesen Standort. Der Stadtrat entschied sich in der Folge für eine Ausdehnung der Abklärungen für diesen Standort.

Der konkrete Vergleich der Varianten erfolgte in einer Bewertungsmatrix. Alle Varianten basierten auf dem gemeinsam mit Logistikfachleuten erarbeiteten Raumprogramm. Die Kostengrobschätzung zeigte auf, dass in alle drei Varianten ähnlich viel investiert werden muss. Allerdings würden bei einem Neubau keine Mietkosten für Fremdflächen anfallen.

Weniger Risiken
Die Variante 3, der Neubau, kommt dabei auf Kosten von 28,64 Millionen Franken. Bei einer Aussiedlung der Technischen Betriebe könnte das Grundstück an der Nationalstrasse veräussert werden. «Je nach Zone, derzeit öffentliche Bauten und Anlagen, könnte ein Verkauf zwischen 680’000 und 2,9 Millionen Franken bringen», erklärte Guido Gross. Die Vorteile des Neubaus überzeugten daher auch aus dieser Sicht.

Für den Standort «Sonewiese» spreche die Sicherstellung des Betriebs im Normal- sowie im Störfall während der Bauzeit. Ausserdem ergebe sich eine sichere Anliefersituation und Hoflogistik dank weniger Konflikte mit dem Langsamverkehr. Der Marktweg werde durch Schülerinnen und Schüler stark frequentiert, was für den Werkverkehr der Technischen Betriebe hohe Sicherheitsrisiken berge. Somit sei, aus betrieblicher Sicht, eine Realisation an der Nationalstrasse mit höheren Risiken versehen.

Keine Steuergelder
Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurden allfällige Platz- beziehungsweise Raumbedürfnisse für die dauerhafte Einlagerung von Gegenständen aus anderen Abteilungen abgefragt. Aufgrund der eingegangenen Rückmeldungen besteht von Seiten der Sozialen Dienste ein Erfordernis an abschliessbaren Lagerboxen in der Grösse von 150 Quadratmeter für Hausrat und Möbel von Klientinnen und Klienten. Dieser Bedarf wurde in die weitere Planung einbezogen. «Synergien ergeben sich auch mit dem benachbarten Werkhof der Stadt, etwa für die Lagervolumen für derzeit extern gelagerte Güter.»

Gemäss Grobkostenschätzung wird von Investitionen in Höhe von 28,7 Millionen Franken ausgegangen. Für das Planungsverfahren wird ein Planungskredit von 1,2 Millionen Franken beantragt. «Steuergelder werden für das Projekt keine benötigt, weil der Neubau gebührenfinanziert wird», ergänzte Thomas Beringer. Nach dem Entscheid im Gemeinderat werden die Wettbewerbsprogramm und Grundlagen erarbeitet. Ein Vorprojekt soll im zweiten Quartal 2022 vorliegen. Danach wird der Wettbewerb publiziert. Ein Vorprojekt soll Mitte 2022 vorliegen, die Volksabstimmung ist auf Mitte 2023 vorgesehen.

Kurt Peter

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One thought on “TBK: Neuer Standort

  1. Harsch Ursula

    Wir haben den Artikel über den geplanten neuen Standort der Technischen Betriebe Kreuzlingen gelesen. Den Begriff „ Sonewiese“ haben wir ausser im Text nirgends gefunden. Können Sie uns den Standort des Areals korrekt angeben?
    Besten Dank

    Antworten

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