Über die heimischen Regelungen informieren
Kreuzlingen – Neuzuzüger sollen die heimischen Regelungen und Gepflogenheiten kennen. Daher fordern bürgerliche Gemeinderatsmitglieder eine bessere Information.

Mit dem Postulat soll eine Informierung von Neuzuzügler angestossen werden. (Bild: Free-Photos auf Pixabay)
Das Postulat «Information der Bevölkerung über Gepflogenheiten und Regelungen des täglichen Zusammenlebens» wurde von den Gemeinderäten Pia Donati (FDP), Thomas Pleuler (CVP) und Judith Ricklin (SVP) als Erstunterzeichnende eingereicht. Das Ziel: «Die Stadt Kreuzlingen soll regelmässig und auf einfache Art und Weise (in kleinen Portionen) in den Publikationsorganen und der Homepage der Stadt Kreuzlingen die Bevölkerung, insbesondere Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger, über Regelungen und Gepflogenheiten des täglichen Zusammenlebens in Kreuzlingen aufklären/informieren». Aufgrund verschiedener Hinweise aus der Bevölkerung und eigenen Erfahrungen hätten die Unterzeichneten festgestellt, dass sich einige Einwohnerinnen und Einwohner, vor allem Neuzuzüger und Neuzuzügerinen, nicht an lokale Regelungen und Gepflogenheiten hielten, heisst es im Postulat. Das geschieht wohl vor allem deshalb, da sie diese nicht kennen».
Für friedliches Zusammenleben
Als Beispiele zählt das Postulat die Einhaltung der üblichen Ruhezeiten, die korrekte Abfallentsorgung, die Pflege von Hecken und Stäuchern an Grundstückgrenzen, das Grüssen bei einer Begegnung und so weiter auf. Geeignete Mittel wären, so heisst es im Postulat, «kurze und regelmässig publizierte Texte, die auf Regelungen und gängige Gepflogenheiten, welche das Zusammenleben erleichtern, aufmerksam machen». Diese Texte könnten sich im Jahresverlauf, einem aktuellen Thema entsprechend, wiederholen. «Zusätzlich könnte man die Informationen auf Flyern, der Webseite der Stadt und am Neuzuzüger-Anlass verbreiten», so das Postulat. Tägerwilen kenne ein entsprechendes «Informationssystem» in den lokalen Zeitungen, welches «uns positiv aufgefallen ist». Auch auf diversen Homepages der Gemeinden, zum Beispiel von Ermatingen, Egnach und Märstetten, werde ein entsprechender Hinweis gemacht.
«Die Unterzeichnenden erachten eine geeignete Information der Bevölkerung, insbesondere der Neuzugezogenen, und die Einhaltung der hiesigen Gepflogenheiten und Regelungen für wichtig, um ein friedliches Zusammenleben zu fördern», heisst es abschliessend.
Kurt Peter
Ja das ist dringend notwendig! Leider hat es gerade in unser Stadt sehr viele Zugezogene, die sich praktisch gar nicht um die Gepflogenheiten in unser schönen Stadt kümmern! Meist aus dem Norden zugezogene haben die meiste Mühe, so ist Ihnen auch schon aufgefallen (vor allem beim Zügeln, werden einfach Gegenstände an die Strasse gestellt und nach mir die Sinnflut; die Bauverwaltung kann entsorgen). Dann um die Hausordnung/Mietrecht; kennen die meisten nicht; da wird weit über 22:00 Uhr auf Balkonen oder Plätzen Lärm gemacht. Anstand von diesen Personen ist ein Fremdwort; hier muss eine Nacherziehung durchgeführt werden. Ich könnte hier noch viele Dinge aufzählen, aber bin gespannt ob dieses Postulat etwas bringt. Ich zweifle leider daran – bringen würde nur ein Zuzüger-Stopp, wenigstens für unsere Stadt Kreuzlingen.
Viel einfacher wäre es, wenn Leute, die Anstoss nehmen, jenen, die vermeintlich oder wirklich falsch handeln, das einfach freundlich sagen würden. Man kann Nachbarn, die Sperrmüll an die Strasse stellen z.B. einfach sagen, dass das nicht sinnvoll ist, weil niemand diesen Sperrmüll mitnehmen wird. Allerdings hat es sich die Stadt Kreuzlingen ja auch monatelang einfach gemacht: Sie hat zwar immer mehr Unterflurcontainer für den Kehricht gebaut, aber lange Zeit den Leuten nicht gesagt, was sie nun mit ihrem Kleinssperrgut machen sollen, das zuvor die Kehrichtabfuhr (versehen mit Sperrgutmarken) mitnahm. Mittlerweile hat sie ja eine Lösung gefunden. Und da Herrn Schneider vor allem deutsche Zuzüger ein Dorn im Auge sind: In Deutschland gilt bezüglich abendlichem Lärm genau die gleiche Regelung wie hier: Nach 22 Uhr in Wohnhäusern nur noch Zimmerlautstärke. Und auch das kann man den Nachbarn einfach mal freundlich sagen. Auf Plätzen – je nu, wenn da mal etwas länger lauter gefeiert wird, halten wir das aus. Wenn Seenachtfest ist oder sonst eine Veranstaltung, machen wir auch kein Fass auf, wenn’s später als 22 Uhr wird (zudem soll es auch vorkommen, dass SchweizerInnen mal mitfeiern). Wie gesagt: Man könnte einfach mal freundlich mit den Leuten reden. Was Deutsche gewöhnlich wirklich nicht kennen, sind Waschküchenordnungen – gibt’s dort (mangels Waschküchen in Mehrfamilienhäusern) kaum. Auch da: miteinander reden hilft mehr, als pauschal zu meckern. Übrigens hilft reden auch bei all Jenen – auch Einheimischen -, die zwar den Abfallkalender der Stadt bekommen, aber ihn nicht lesen und deshalb im Winter z.B. Christbäume zum Einsammlen an die Strassen stellen/legen, wenn gar keine Grünabfuhr kommt.