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Ein bisschen Spass muss sein

Kreuzlingen – Gestern am «Schmudo» wurde die 50-minütige Show «Fasnacht trotz allem» der Narrengesellschaft Emmishofen das erste Mal im Bodensee-TV ausgestrahlt. Dafür mussten sich die Narren kürzer fassen und hier und da andere Wege gehen.

Alex Wannenmacher und Markus Baiker (rechts) während den Generalproben in der Dreispitzhalle. (Bild: Sandro Zoller)

«Die ursprüngliche Idee war ein Programm à la comedy & dine im kleinen Rahmen im Narrenkeller», erklärt Markus Baiker, Präsident der NGE. Die weiteren Restriktionen hätten aber auch dieses Vorhaben zunichte gemacht. Ganz auf Fasnacht zu verzichten sei dennoch nicht in Frage gekommen. Nach und nach hätte sich aus dem Brainstorming die Video-Show herauskristallisiert.

Nicht alles wurde über Bord geworfen
Der 50-minütige Auftritt zwang sie nochmals über die Bücher, in ihrem Fall über das Programm, zu gehen. «Inhaltlich mussten wir nicht bei Null anfangen. Die kürzere Zeit brachte aber eine Komprimierung der Einlagen mit sich», sagt Baiker. In Dreiergruppen oder per Telefon seien sie die Ideen und Anregungen durchgegangen, bis das Resultat für das digitale Format passte. Dabei sei das Ziel gewesen, Corona nicht in den Fokus zu setzen, sondern nur als Rahmen zu verwenden. Das Endprodukt sähe zudem eigentlich gleich aus, wie eine Narren-Night-Show im Saubachsaal. «Nur beim Bühnenbild sind wir ein wenig puristischer unterwegs. Der Rest, wie etwa das Licht und die Lieder, sind in der selben Qualität vorzufinden.» Wegen Corona sei die Umsetzung nicht verkompliziert worden. Sie seien seit Jahren ein eingespieltes Team, worin jeder wisse, wer für was zuständig sei. «Wenn also etwas unklar ist, schliessen sich die Narren untereinander kurz», so Baiker.

Vergangenen Samstag stand die Generalprobe in der Dreispitzturnhalle und am Sonntagmorgen der Dreh an. Da seien die Pandemie und die Einschränkungen spür- und sichtbar gewesen. Strikt nach Plan wurde gearbeitet. Dadurch hätten sie gewährleisten können, dass sich jeweils nur die Techniker und maximal zwei Narren im Raum befänden. Das sei aber dennoch kein Grund für eine trübe Stimmung gewesen. Alle seien die Proben hoch motiviert angegangen.

Alex Wannenmacher und Markus Baiker (rechts) während den Generalproben in der Dreispitzhalle. (Bild: Sandro Zoller)

Die digitale Geschichte ist keine Alternative
«Aufgrund der Umstände haben wir Erfahrungen gesammelt, die wir sonst nie gemacht hätten», sagt Programmchef Ruedi Wolfender. Damit könnten sie sich wieder weiterentwickeln und hier und da professioneller werden. «Wir brauchen das Publikum, die Filmaufnahmen alleine sind nichts für uns.» Bei einem richtigen Auftritt entstehe Spannung und das Publikum gäbe einem mit seinem Verhalten direkt ein Feedback. Das fehle ihnen beim Dreh komplett. «Wenn jemand in der Probe einen hohen Ton nicht trifft, kann er davon ausgehen, dass durch die im Saal entstehende Energie und das Adrenalin das Lied korrekt über die Lippen geht», gibt Wolfender ein Beispiel. Alleine vor der Kamera stehend, könne man auf einen Push nicht zählen. Dennoch hoffe er, dass die Freude an der Arbeit ersichtlich sei.

Die NGE hat im Zusammenhang mit ihrem 135. Geburtstag und der Organisation des Kreuzlinger Fasnachtsumzugs 2009, 2014 und 2019 vor zwei Jahren einen Fan-Pin herausgebracht. Da konnte er zum «Liebhaber-Gönnerpreis» von 100 Franken erworben werden. Im Jubiläumsjahr «50 Jahre auf der Saubachsaal Bühne» war er passend dazu zum Sonderpreise von 50 Franken zu haben. Auch im 2021 bieten die Emmishofer Narren den Pin wieder für 100 «Stutz» an. Wer daran interessiert ist, kann eine Mail an werbung@nge-kreuzlingen.ch senden und Comedy, made in Emmishofen, unterstützen, so Baiker: «Und mit einem Pin an der Brust kann sich der Träger an unseren Shows als stolzer NGE-Fan zeigen.»

Der Comedy-Movie ist ebenfalls auf www.nge-kreuzlingen.ch aufgeschaltet.

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