Stadt vergibt Beweidung neu
Kreuzlingen – Seit über 20 Jahren setzt die Stadt Kreuzlingen für die Beweidung der beiden Naturschutzgebiete Seeburgpark und Irsee Schottische Hochlandrinder ein. Anfang April vergab die Stadt die Beweidung an die Kreuzlinger Firma Natur Konkret AG von Guido Leutenegger.

Stadtrat Ernst Zülle und Guido Leutenegger freuen sich, dass die Tiere ab Ende April in den Kreuzlinger Naturschutzgebieten weiden werden. (Bild: zvg)
Während den vergangenen zehn Jahren beweidete Thomas Mettler mit seinen Hochlandrindern die beiden städtischen Naturschutzgebiete. Aus betrieblichen Gründen kann der Landwirt aus Zuben die Beweidung jedoch nicht mehr übernehmen, weshalb die Stadt die Vergabe neu regeln musste. Ab diesem Frühjahr werden die Tiere der Firma Natur Konkret AG von Guido Leutenegger im Seeburgpark und Irsee als Landschaftsgärtner tätig sein.
Damit geht die extensive Beweidung der Kreuzlinger Naturschutzgebiete zurück an ihren Gründervater. Auf Initiative des damaligen Stadtrats Guido Leutenegger wurde ein entsprechender Pilotversuch zwischen 1997 und 2000 durchgeführt. Rasch zeigte sich der Mehrwert einer extensiven Beweidung: Durch ihren Frass, Tritt und Dung schaffen die Tiere neuen Lebensraum für zahlreiche andere Tiere und Pflanzen. Nebst einer Zunahme der Artenvielfalt verhindern die gutmütigen Hochlandrinder zudem die unkontrollierte Ausbreitung von Neophyten. Die Stadt Kreuzlingen führte daraufhin die Beweidung mit Schottischen Hochland-rindern dauerhaft ein. Die Tiere weiden von Ende April bis Oktober abwechselnd in den Naturschutzgebieten Seeburgpark und Irsee. Obwohl sie äusserst gutmütig sind, dürfen die Tiere weder gefüttert noch gestreichelt werden.
«Guido Leutenegger verfügt über viel Erfahrung mit seinen Tieren und kennt die zu beweidenden Flächen wie kein anderer. Er kennt das gelingende Zusammenspiel und die Bedeutung von Beweidung und Naturschutz. Von seinem Wissen und Engagement wird die Natur und somit wir alle profitieren», erklärte Stadtrat Ernst Zülle.
Guido Leutenegger erinnert sich gerne an die Anfänge der extensiven Beweidung im Seeburgpark. «Im Jahr 1994 setzte ich zuerst Wollschweine zur Beweidung ein. Später gaben sie der kleinen Insel ihren Namen. Drei Jahre später folgte die Beweidung mit den Schottischen Hochlandrindern. Damals ein Novum, das über die Region hinaus viel Interesse und Aufsehen erweckte. Ich freue mich riesig, wieder mit unseren Hochlandrindern im Seeburgpark tätig zu sein», sagte Guido Leutenegger.