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Wilde Westen hält Einzug

Kreuzlingen – Die JuBla-Mitglieder haben Grund zum Jubeln. Trotz Pandemie kann das nur alle sechs Jahre ausgetragene kantonale Sommerlager durchgeführt werden.

OK-Präsident Simon Tobler (v.l.) erklärt Regierungsrätin Carmen Haag, Ständerat Jakob Stark, dem Lengwiler Gemeindepräsident Ciril Schmidiger und dem Kreuzlinger Stadtpräsidenten Thomas Niederberger das geplante Sommerlager. (Bild: Emil Keller)

Eine Filmfassade wie in einem Western begrüsst schon seit Wochen Kreuzlinger Autofahrer bei der Kirche Bernrain. Die Kulissen sind ein Vorgeschmack auf den diesjährigen Höhepunkt vieler Thurgauer Jugendlichen. Denn beim Emerzer Weiher in der Gemeinde Lengwil wird für das Kantonale Sommerlager (KaLa) der Jungwacht Blauring Thurgau (JuBla) für eine Wochen eine Wild-West-Stadt aus dem Boden gestampft. Rund 1000 Kinder und Jugendliche aus zwanzig Scharen von allen Ecken des Kantons versammeln sich für das Zeltlager vom 17. bis 24. Juli unter dem Motto «Der Schuh des Jublatu».

Baseball und Bubble-Soccer
Erfahrungen mit Zeltlagern während der Pandemie konnten die verschiedenen Ortsgruppen schon vergangenen Sommer sammeln. Das Schutzkonzept hatte sich bewährt und so entschlossen sich die Organisatoren, weiter am kantonalen Sommerlagers zu planen. Denn dieser nur alle sechs Jahre stattfindende Grossanlass ist sowohl für Leiter als auch Kinder etwas ganz Spezielles. Er bietet die Möglichkeit, Gleichgesinnte aus dem ganzen Kanton kennenzulernen und eine Woche voller Spass und Abenteuer zu erleben. Zudem sind während dem «KaLa» Programmpunkte möglich, die eine einzelne Schar allein nicht stemmen könnte. «Bubble-Soccer, bei dem man mit Ganzkörperanzügen Fussball spielt, wird sicher ein Renner», erzählt Jeanette Meier vom OK-Team. Sie ist verantwortlich für die Aktivitäten während des Lagers und zusammen mit ihren Mithelfenden hat sie rund 28 Stunden Programm auf die Beine gestellt. Sogar ein Lagerradio wird seine Antennen ausfahren, damit alle Teilnehmenden auf dem grossflächigen Areal, aber auch die Eltern zuhause immer auf dem Laufenden sind. Bei Nachhaltigkeitsposten lernen die Teilnehmenden zudem etwas über den richtigen Umgang mit ihrer Umwelt.

Hunderte Helfer
Vergangenen Freitag konnte OK-Präsident Simon Tobler dem Sommerlager an einem Kick-off-Treffen in der Kreuzlinger Seeburg offiziell den Startschuss geben. Selbst war er lange Jahre als Leiter tätig und plant nun als Abschluss seiner JuBla-Karriere diesen Grossanlass. «Ich bin zuversichtlich, dass es abgesehen von einigen Einschränkungen ein ganz normales Kantonslager werden wird», sagt Tobler. Bei den erwarteten Teilnehmerzahlen relativiert sich der Begriff «normal» jedoch schnell. Seit drei Jahren plant das Komitee bereits die reibungslose Durchführung des Lagers. An die 6000 Artikel mit einem Neuwert von rund einer Million Franken stellt das Bundesamt für Sport dafür zu Verfügung. Hinzu kommen die 7000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Leiter und Helfer, um das Lager aufzubauen und durchführen zu können. Mit einem knapp zehn Meter hohen Turm wird das Lager in der Landschaft auch unübersehbar sein.

Regierungsrätin Carmen Haag fand anlässlich des Auftaktes deshalb nur lobende Worte für die versammelten Helferinnen und Sponsoren: «Ein solches Lager auf die Beine zu stellen ist sonst schon keine einfache Aufgabe. Die Corona-Pandemie macht es zu einer besonderen Herausforderung», sagte die Vorsteherin des Departements Bau und Umwelt. Doch gerade weil die Jugend das vergangene Jahr über viele Einschränkungen und Dämpfer erleben musste, ist sie überzeugt, dass das Lager einen ganz speziellen Höhepunkt im Sommer bildet. «Die Solidarität und Gemeinschaft, welche die JuBla in ihrer DNA verankert hat, bietet auch Sinnhaftigkeit für den Rest der Gesellschaft», erklärte sie ihr Engagement für die Jungwacht Blauring.

Obwohl die Anmeldungen bereits jetzt die Zahlen aus vorigen Jahren übersteigen, haben alle lokalen Gruppen noch Platz für weitere Kinder und Jugendliche. Anmelden kann man sich direkt bei den jeweiligen Ortsgruppen oder unter www.jungwacht-blauring.ch/lager.

Emil Keller

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