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Ein bewegender Moment

Kreuzlingen - Gestern wählte der Gemeinderat Osman Dogru (SP) zum neuen Präsidenten. In einer emotionalen Ansprache bedankte sich dieser für das Vertrauen. Der Gemeinderat genehmigte anschliessend den Ersatz der WC-Anlage Spielplatz Seeburg.

Osman Dogru, neuer Präsident des Kreuzlinger Gemeinderates. (Bild: Sandro Zoller)

«Das Jahr war anstrengend, es gab viel Arbeit für die Stadtkanzlei», sagte Alexander Salzmann, als er seine letzte Sitzung als Gemeinderatspräsident eröffnete. Und: es habe keine einzige Sitzung im Rathaus gegeben, erstmals in der 75jährigen Geschichte des Gemeindeparlaments.

Kulturelle Vielfalt verbindet

Als neuer Gemeindratspräsident wurde Osman Dogru mit 34 Stimmen gewählt. «Ich bin stolz, dass ich das Amt für ein Jahr auführen kann», sagte ein sichtlich bewegter neuer Präsident. Als er 1978 in die Schweiz gekommen sei, hätten ihn, der in Zentralanatolien geboren worden sei, die grüne Landschaft und der See beeindruckt. Aus eigener Erfahrung wand er den Vereinen ein Kränzchen: «Das Vereinslieben spielt bei der Integration eine wichtige Rolle, bei mir war es der Sport».

Mit zehn Jahren habe er beim FC Kreuzlingen angefangen, Fussball zuspielen, es hätten sich «Freundschaften entwickelt, die bis heute bestehen». Osman Doglu verwies auch auf die kulturelle Vielfalt in der Stadt, die verbinde. «2015 begann meine politische Laufbahn, nun habe ich einen Höhepunkt erreicht».

Ersatz unbestritten

Urs Wolfender wurde mit 34 Stimmen als Vize-Gemeinderatpräsident gewählt, ins Büro gewählt wurden Ramona Zülle und Judith Ricklin mit 34 Stimmen und Fabrizio Ribezzi mit 33 Stimmen. Anschliessend diskutierten die Ratsmitglieder einen Kreditantrag in Höhe von 380 000 Franken für den Ersatz der WC-Anlage beim Spielplatz Seeburgpark. «Der Spielplatz ist sehr bleibt, zweckdienliche Bauten also sinnvoll», erklärte Daniel Moos /Freie Liste/Grüne) als Sprecher der Kommission Bau und Umwelt. Der Ersatz dränge sich auf, weil die bestehende Anlage in keinster Form mehr den heutigen Anforderungen entspreche.

Ein bisschen unschön sei es, dass der Stadtrat keine Gegenofferten eingeholt habe, meinte Daniel Moos. Aber sowohl die Kommission wie auch die Fraktion würden der Vorlage zustimmen. «Die Anlage ist dringend zu ersetzen», sagte Ramona Zülle für die FDP/CVP/EVP-Fraktion. Neben dem desolaten baulichen zustand könnten auch die Hygienenormen nicht eigenhalten werden. Aber auch sie bemängelte im Namen der Fraktion fehlende Gegenofferten.

Rückweisung abgelehnt

«Wir haben uns mit der Botschaft schwer getan, es muss Nachbesserungen geben», sagte Daniel Lauber (SVP) Er bemängelte, dass «alles was für eine solche Anlage auch nur denkbar ist, offerieren liess». Die Fraktion wolle einen Überblock, was auf dem Areal sonst noch geplant sei und er werde einen Rückweisungsantrag stellen. Die SP hingegen stand klar hinter der Vorlage. Nach einer historischen Abhandlung von Cyrill Huber und dem Verweis darauf, wie schwer es solche Anlagen in Kreuzlingen hätten, liess Osman Doglu über den Rückweisungsantrag abstimmen.

Doch zuvor stellte der zuständige Stadtrat Ernst Zülle noch klar, dass die geforderten Gegenofferten inzwischen eingegangen seien. Er wolle allerdings festhalten, dass die berücksichtigte Firma Fierz bei den bisher realisierten Anlagen in Kreuzlingen gut geprüft worden sei und über grosse Erfahrung verfüge. Nachdem drei mal ausgezählt werden musste, stand das klare Resultat fest: Der SVP-Antrag wurde mit 27 Nein- gegen 9 Ja-Stimmen deutlich abgelehnt, der Kreditantrag schliesslich mit 28 Ja- gegen 7 Nein-Stimmen gutgeheissen.

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