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Ehrliche Analysen wichtig

Salenstein – Ein fähiger Berufsnachwuchs im Thurgau ist bereit für künftige Herausforderungen, sei es, bald einen Betrieb zu übernehmen, oder als Mitarbeiter.

Schulleiter Ruedi Huber (links) und der Direktor des BBZ Arenenberg, Martin Huber, begleiteten letztmals eine Schlussfeier Landwirtschaft. (Bild: Isabelle Schwander)

38 Kandidatinnen und Kandidaten erhielten die Fähigkeitszeugnisse als Landwirt/in EFZ; vier Männer die Atteste als Agrarpraktiker EBA durch Lukas Maurer, Präsident Berufsbildungskommission des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL) und Jürg Fatzer, Geschäftsführer VTL überreicht. Der Notenschnitt aller Kandidaten lag bei 4,9, was dem langjährigen Mittel entspricht. Der Festredner Urs Schneider, stellvertretender Direktor Schweizer Bauernverband, gratulierte dem Berufsnachwuchs. Er sagte, er werde oft gefragt, ob er konkrete Empfehlungen abgeben könne, wie Höfe zukunftsfähig werden, was dazu nötig sei. «Wir haben in der Schweiz rund 50’000 Bauernfamilien, dies stellen 50’000 individuelle betrieblichen Ausgangslagen dar.»

Potenzial erkennen
Wichtig ist, dass immer wieder eine ehrliche Analyse vorgenommen wird, mit Fragen dazu, welche Voraussetzungen und Potenzial der Betrieb hat. Zu reflektieren, für welchen Betriebszweig man besonders geeignet ist, welche Wünsche und Ansprüche die Familie, das Umfeld haben, seien ebenfalls wichtige Aspekte. Auf der Grundlage zu einer solchen Analyse lasse sich eine Strategie ableiten. Diese könne zum Beispiel Diversifizierung oder Spezialisierung, Direktvermarktung oder Energieproduktion bedeuten.

Herausforderungen annehmen
Es könne aber auch sein, dass es nichts zu ändern gebe, weil man mit dem Bisherigen erfolgreich ist. «Bei den Vorrednern fielen Sätze wie ihr seid einzigartig und besinnt euch auf eure Stärken. Das gefällt mir und passt zu meinen Ausführungen. Jeder ist seines Glückes Schmied. In diesem Sinne: Packt die Herausforderungen im Bewusstsein an, mit der Produktion von Lebensmitteln, dem Erhalt der Lebensgrundlagen und der Pflege der Kulturlandschaft eine sinnerfüllende Tätigkeit und einen der schönsten Berufe auszuüben», sagte Schneider.

Besondere Leistungen
Für besonders herausragende Leistungen wurden neun Landwirte mit Notendurchschnitt von 5,3 bis 5,6 sowie ein Agrarpraktiker mit 5,3 geehrt. Die Stiftung Jugendförderung prämierte die Vertiefungsarbeiten der Landwirte EFZ Lars Meyer (Die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln durch den Einsatz technischer Hilfsmittel) und Roman Müller (Saisonarbeiter – unabkömmlich für die Schweizer Landwirtschaft) mit Anerkennungspreisen.

Ehrungen
Martin Huber, Direktor Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg und Ruedi Huber, Schulleiter, nahmen letztmals an einer Schlussfeier Landwirtschaft teil und wurden speziell geehrt. Martin Huber war seit November 1981 für den Arenenberg tätig. Zuerst als Betriebsberater, dann Beratungsleiter und seit 2011 – und bis jetzt – als Direktor. Jack Rietiker übernimmt auf den 1. Dezember als Geschäftsführer die Gesamtleitung des Arenenbergs. Er folgt auf Martin Huber, der im Januar 2022 pensioniert wird.

Ruedi Huber ist seit 1986 am Arenenberg. Er begann als Pflanzenbau- und Düngungsberater, baute das Bodenlabor für die Bodenuntersuchungen auf. Er erteilte Unterricht, bevor er in den Bereich Bildung «umstieg» und die Leitung der Fachstelle Berufsbildung übernahm, danach die Leitung des gesamten Bereichs Bildung (Schulleiter). Ruedi Huber wird per Mitte September 2021 pensioniert. Sein Nachfolger (Dani Stamm) tritt auf Beginn des neuen Schuljahres die Stelle an.

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