Unerträglich
Leserbrief – Jost Rüegg aus Kreuzlingen findet das Verhalten des Westens, in Beziehung zum Ukraine-Krieg, fragwürdig.
Es ist unbestritten, dass Putin ein freies Land, die Ukraine oder Teile davon ohne berechtigten Grund militärisch angegriffen hat, jetzt sukzessive zerstört und unschuldige Menschen tötet. Dass die Ukraine früher zur Sowjetunion gehörte ist Geschichte. Da die Ukraine nicht zur Nato, einem westlichen Verteidigungsbündnis gehört, erhält sie vom Westen keine aktive, nur passive Unterstützung, da die Nato nicht Kriegspartei werden will und befürchtet, dass Putin den Westen angreifen könnte. Mit anderen Worten, die westlichen Länder greifen nicht aktiv in den Krieg in der Ukraine ein, weil sie Angst haben, damit Putin einen Grund zu geben, ein westliches Land anzugreifen. Mit dieser Haltung des Westens ist somit jedes freie Land auf dieser Welt, das nicht zur Nato gehört Putins tödlicher Willkür ausgesetzt, so wie eben aktuell die Ukraine. Abgesehen davon, dass die zurzeit stattfindenden Waffenlieferungen an die Ukraine Putin jederzeit als Kriegshandlung gegen Russland einstufen und zu einem Angriff auf den Westen führen kann, ist dieses mehr oder weniger Abseits stehen des Westens absolut fragwürdig. Wenn der Westen auf dem Territorium und im Luftraum der freien Ukraine aktiv gegen einen Angreifer vorgeht, ist das de facto kein Angriff auf Russland sondern eine Verteidigung der noch freien Welt. So wie Ordnungskräfte im freien Westen das Recht gegenüber Verbrechern notfalls mit Waffengewalt durchsetzen müssen, wir erleben das täglich, müssen Ordnungskräfte in einer mehrheitlich freien Welt das internationale Recht gegenüber einem Verbrecher notfalls ebenfalls mit Waffengewalt durchsetzen, dies aber erst, wenn wirklich alle wirtschaftlichen Sanktionen umgesetzt sind, was zurzeit noch lange nicht der Fall ist – da angeblich der Preis zu hoch (Rezession). Mir ist das Verhalten des Westens gegenüber Putin und der Ukraine unerträglich geworden.