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Berechenbar

Leserbrief – Jost Rüegg aus Kreuzlingen hat ein paar Worte zur Art, wie die europäische und internationale Politik mit unterschiedlichen Themen umgeht.

Leserbrief

(Bild: Ylanite Koppens/Pixabay)

Wir wissen, wenn es um Politik geht, insbesondere um Weltpolitik ist vieles schwer vorhersehbar, im Positiven wie im Negativen.

Ein paar Beispiele mit grösseren Auswirkungen: Gorbatschow, Obama, Trump und jetzt Putin. Heute den früheren Politikern vorzuwerfen, sie hätten vieles falsch gemacht und die heutigen Probleme erst verursacht ist einfach. Mindestens nach Gorbatschow war die Einschätzung nicht ganz falsch, man könne mit Russland anders umgehen wie davor. Dass, seit Putin an der Macht ist, er sukzessive alles auf den Kopf stellt was vorher galt, konnte man seit der Annexion der Krim vor acht Jahren erst mal nur erahnen. Weil wir im Westen aber vorwiegend demokratische Strukturen haben, sind diesbezügliche Anpassungen schwierig und langwierig.

Es geht ja vor allem ums Geld. Anders ist es, wenn es ums Klima geht. Die langfristigen, negativen Veränderungen des Klimas waren und sind seit Jahren vorhersehbar. Sie wurden den weltweit führenden Politikern mit dem Bericht des club of rom, der 1972, also vor genau 50 Jahren erstmals veröffentlicht wurde, eindrücklich zur Kenntnis gebracht. Wie die westliche Politik darauf reagiert hat wissen wir, jedenfalls viel zu spät und bis heute viel zu zögerlich. Erklärungsversuch: Politische Entscheidungen werden auch in westlichen Demokratien und noch heute vorwiegend von kurzfristigen, monetären Partikularinteressen herbeigeführt und weniger von einer aufgeklärten, stimmenden Mehrheit, die diese eigentlich fällen sollte. Die Manipulation der öffentlichen Meinung über Macht und Geld wird auch bei uns betrieben, nur etwas subtiler und weniger offensichtlich, als in den zu Recht kritisierten, östlichen Demokraturen. Die Auswirkungen sind auf beiden Seiten zwar sehr unterschiedlich aber gleichwohl dramatisch.

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