Schulbehörden Ermatingen distanzieren sich von tendenziösem Leserbrief
Ermatingen – Kantonsrat Peter Dransfeld erhebt in einem Leserbrief schwere Vorwürfe gegen die Schulraumplanung in Ermatingen. Die Schulbehörden distanzieren sich von seinen Aussagen.
Unter dem Titel «Planspiele für die Ermatinger Schule» erhebt der Architekt und Kantonsrat Peter Dransfeld gegenüber den Behörden von Primarschule und Sekundarschule schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der Planung von zusätzlichem Schulraum. Er unterstellt den Behörden unter anderem, den Baubestand und den Bedarf an Schulraum nicht analysiert zu haben. Ausserdem zweifelt er daran, dass bauliche Optionen «besonnen erfasst» und Vergabeverfahren fair und rechtskonform durchgeführt werden.
An einer Informationsveranstaltung am 29. September 2022 wurden die Analysen des Schulraumes und der Vorschlag für ein Lösungskonzept detailliert vorgestellt. Die Aussagen von Peter Dransfeld erstaunen die Schulbehörden, weil dieser weder an der Informationsveranstaltung noch an den letzten Schulgemeindeversammlungen teilgenommen hat. Auch informierte er sich nie über den Stand der Schulraumplanung.
Begleitgruppe erarbeitete Lösungskonzept
Die Primarschulbehörde hatte 2021 zugunsten einer neutralen Analyse und integrierten Planung eine Begleitgruppe gegründet. Der Gruppe gehören Mitglieder beider Schulbehörden, Lehrpersonen sowie externe Fachexperten an. Die unabhängigen Experten Dr. Urs Maurer und Martin Frey (beide Dipl. Architekten ETH) verfügen über langjährige Erfahrung in der systematischen und partizipativen Entwicklung von Bildungsbauten sowie in der Erstellung und Bewirtschaftung von Liegenschaften für die öffentliche Hand. Mittels dreier, vielfach erprobter Beurteilungsinstrumente (Stratus, Paedagogicus, Architektonicus) analysierten sie den bautechnischen und pädagogisch-funktionalen Zustand sowie den baukulturellen Wert aller Liegenschaften von Primar- und Sekundarschule.
Darauf aufbauend prüfte die Begleitgruppe zahlreiche Optionen und erstellte eine umfangreiche Kosten-Nutzen-Analyse. Nach über einem Jahr und vielen Sitzungen steht nun das vorliegende Lösungskonzept, das alle baulichen und pädagogischen Anforderungen berücksichtigt. Die Analysen und das Lösungskonzept bilden den Grundstein für den Planungskredit, über den die Schulbürgerinnen und -bürger am 16. November 2022 abstimmen.
Ein Prozess über 15 Jahre
Das kräftige Wachstum der Schülerzahlen bewirkt, dass Ermatingen dringend zusätzlichen Schulraum benötigt. Die Primarschule platzt aus allen Nähten. Gleichzeitig sind wir verpflichtet, vorausschauend und langfristig einen geordneten Schulunterricht sicherzustellen. Die Schulen sind auch Arbeitgeberinnen. Sie müssen bestrebt sein, immer wieder die besten Arbeitskräfte zu rekrutieren. Damit dies gelingt, braucht es eine attraktive Arbeits- und Lernumgebung. Die erarbeiteten Grundlagen würden es nun erlauben, die Schulraumplanung an den verschiedenen Standorten etappenweise und der Schülerzahl angepasst anzugehen. Dieser Prozess wird rund 15 Jahre dauern. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Primarschulbehörde ein geordnetes, faires und rechtskonformes Vergabeverfahren sicherstellt. Informationen und Dokumente zur Schulraumplanung sind auf unserer Webseite einsehbar.
Mitsprache und Partizipation sind in demokratischen Prozessen wichtig, ja unerlässlich. Öffentliche, tendenziöse Stellungnahmen wider besseres Wissen jedoch dienen niemandem.