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Punktet HSCK auch im Heimspiel gegen den Cupsieger aus Zürich?

Handball – Das erste Duell zwischen Aufsteiger Kreuzlingen und Cupsieger Zürich war eine klare Sache. Das soll sich am Samstag ab 19 Uhr in der Egelseehalle ändern.

Cheftrainer Heiko Grimm gibt seinen Spielern taktische Anweisungen. (Bild: zvg)

In ihrem allerersten QHL/NLA-Spiel kassierten die Kreuzlinger am 1. September 2022 in der Zürcher Saalsporthalle eine 24:33-Niederlage. Dieses klare Verdikt war primär auf eine missglückte erste Halbzeit zurückzuführen, als sich der Liganeuling eine 8-Tore-Hypothek einhandelte. In den zweiten 30 Minuten konnten die ambitionierten Stadtzürcher ihren Vorsprung nurmehr um einen Treffer erhöhen, auch weil die Kreuzlinger ihre Nervosität grösstenteils ablegten. Schlussendlich war es eine bemerkenswert ausgeglichene Teamleistung von GC Amicitia, die zum Erfolg führte. Der isländische Topspieler Olafur Gudmundsson (dreifacher Meister in Schweden mit Kristianstad, 1. Bundesliga mit Hannover, französische Topliga mit Montpellier), der tschechische Nationalspieler David Poloz auf Rechtsaussen und Kreisläufer Luigj Quni (12 Länderspiele für die Schweiz) steuerten jeweils fünf Treffer bei. Dazu kam eine herausragende Leistung von Torhüter Paul Bar mit 20 Paraden bzw. einer Abwehrquote von 48 Prozent. So bestand das ambitionierte Team des tschechischen Cheftrainers Petr Hrachovec seine erste Prüfung souverän.

Aktuell liegt GC Amicitia mit 10:6 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Zuletzt besiegte man auswärts Wacker Thun deutlich mit 28:21 (14:8). Linksaussen Adrian Blättler, der den HSCK in der letzten Saison temporär verstärkt hatte, und seine Zürcher Mitspieler werden mit breiter Brust und grossem Selbstvertrauen an den Bodensee reisen. Logisch, dass die Zürcher gegen den Liganeuling zwei weitere Punkte budgetiert haben.

Historischer Sieg als Motivationsspritze
So einfach wie im ersten Duell wollen es ihnen die Kreuzlinger vor eigenem Publikum allerdings definitiv nicht mehr machen. Der als Underdog in die Saison gestartete HSCK hat sich inzwischen weiterentwickelt und sich Schritt um Schritt dem im Vergleich zur Nationalliga B weitaus höherem Tempo und der massiv grösseren physischen Präsenz in der QHL/NLA angepasst. Zuerst gab es viel Anerkennung für die gezeigten Leistungen, dann am letzten Samstag beim 29:28 gegen den Traditionsclub BSV Bern (80 NLA-Saisons!) endlich auch die ersten Punkte als verdienten Lohn. Die Kreuzlinger bejubelten mit ihrem Heimpublikum einen historischen Sieg: Den ersten eines Thurgauer Handball-Männerteams auf höchster Stufe überhaupt! Die NLA-Abenteuer ihrer Vorgänger SC Frauenfeld (Saison 1979/80, Meister BSV Bern) und HC Arbon (2010/11, Meister Kadetten Schaffhausen) hatten jeweils punktelos geendet.

Dedaj und zwei Ur-Kreuzlinger
Einer freute sich nach der Partie gegen Bern besonders: Captain Valon Dedaj überzeugte bei seinem Comeback als Regisseur und auch als Torschütze (7 aus 11 Versuchen). Besonders gefreut hat die Kreuzlinger Verantwortlichen, dass in der Schlussphase mit Jonas Heim und Sandro Bär ausgerechnet zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchsabteilung die entscheidenden Tore erzielten. «In dieser Partie hat erstmals ganz vieles zusammengepasst», blickt Cheftrainer Heiko Grimm zurück. Neben einer vor allem im 6:6 sattelfesten Abwehr hat sich auch Torhüter Haris Berisha im Verlaufe der Partie zu einem grossen Rückhalt entwickelt. Deshalb reichten dem Aufsteiger die nur 29 erzielten Tore zum Sieg.

Eine Topleistung der Abwehr und der Torhüter wird auch gegen den Cupsieger aus Zürich benötigt, will der HSC Kreuzlingen eine reelle Chance auf einen weiteren Überraschungscoup haben. Dazu bedarf es überdies einer im Vergleich zum Hinspiel deutlich verbesserten Effizienz im Abschluss – und natürlich auch wieder die Unterstützung des Heimpublikums.

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