Nur sieben Sekunden fehlen dem HSCK zur nächsten Cup-Überraschung
Handball – Nach einem dramatischen Cup-Viertelfinal musste sich der HSC Kreuzlingen beim QHL-Tabellenvierten HSC Suhr Aarau mit 30:33 nach Verlängerung geschlagen geben.

Abwehrchef Bujar Ramosaj gab im Cup nach langer Verletzungspause sein Comeback. (Bild: Felix Walker)
Nur ganz wenig fehlte am Samstag dem HSC Kreuzlingen zum Einzug in den Halbfinal des Mobiliar Schweizer Cup. Sie forderten die klar favorisierten Aargauer während der gesamten regulären Spielzeit. Nachdem der Underdog vom Bodensee bei Halbzeit noch mit 14:16 zurückgelegen hatte, läutete er dank eines Zwischenspurts zum 19:19-Ausgleich (39. Minute) eine packende Schlussphase ein. Suhr-Aarau konnte die stark aufspielenden Thurgauer nie distanzieren. Als Linksaussen Finn Gonschor die Thurgauer knapp eine Minute vor Schluss mit einem sicher verwandelten Penalty 28:27 in Führung brachte, wankte die Festung des QHL-Tabellenvierten sogar ganz bedenklich. Aber die routinierten Aargauer retteten sich schliesslich durch einen Treffer ihres ungarischen Rückraumschützen Rudolf Faluvégi in den Schlusssekunden in extremis in die Verlängerung. Dazu lenkte der serbische Nationalkeeper Dragan Marjanac einen letzten Wurf des Kreuzlinger Abwehrchefs Bujar Ramosaj mit den Fingerspitzen um den Pfosten.
Favorit mit mehr Kraft
In den zusätzlichen zweimal fünf Minuten war der HSC Suhr Aarau moralisch natürlich im Vorteil und zwang das Momentum dann auch auf seine Seite. Den Kreuzlingern gelang der erste Treffer erst nach siebeneinhalb Minuten, nachdem die Gastgeber bereits dreimal erfolgreich waren. Diesen Vorsprung brachte das QHL-Spitzenteam, das die beiden bisherigen Meisterschaftsduelle gegen den Liganeuling aus dem Thurgau mit 32:18 (h) und 25:23 (a) gewonnen hatte, schliesslich routiniert über die Zeit. Beste Schützen waren mit jeweils neun Treffern Gian Attenhofer für Suhr-Aarau und Fynn Gonschor für Kreuzlingen.
HSCK-Cheftrainer Heiko Grimm attestierte seiner Mannschaft eine gute Mentalität und einen tollen Teamgeist, fügte aber im gleichen Atemzug hinzu: «Ich bin trotzdem der Überzeugung, dass jeder einzelne Spieler und noch viel Luft nach oben besitzt und wir deshalb als Mannschaft noch längst nicht unser ganzes Potenzial ausgeschöpft haben. Wir werden deshalb weiter hart an uns arbeiten müssen, um dieses Level erreichen zu können!»
Wichtiges Heimspiel am Mittwoch
Trotz der Niederlage durften die Kreuzlinger das Spielfeld einmal mehr erhobenen Hauptes verlassen. Sie müssen sich fortan auf ihre Mission «Ligaerhalt» konzentrieren. Bereits am Mittwoch wartet das wichtige Heimspiel gegen den Tabellennachbar RTV 1879 Basel. Mit einem Sieg möchten die Thurgauer die rote Laterne an das Team vom Rheinknie abgeben. Dabei geht es auch um den Heimvorteil in einem möglichen Playout-Duell mit den Baslern. Die Partie wird um 20.15 Uhr in der Sporthalle Egelsee angepfiffen.
Mobiliar Cup Männer, Viertelfinal:
HSC Suhr Aarau – HSC Kreuzlingen 33:30 n.V. (16:14, 28:28)
Schachen. – 457 Zuschauer. – Sr. Hennig/Meier.
Strafen: je 5-mal 2 Minuten.
Suhr-Aarau: Scheidiger (9 Paraden, davon 3 Penalties), Marjanac (7 Paraden); Willecke (2), Sarlos (3), Faluvégi (4), Kreuzer, O. Gomboso (2), Hofer, Attenhofer (9), Kalt (1), Aufdenblatten (3), E. Gomboso, Pejkovic (2), Muggli (3), Gnehm, Maric (4).
Kreuzlingen: Berisha (6 Paraden), Marinovic (4 Paraden, davon 1 Penalty); Gonschor (9/3), Brezina (2), Lutz (1), Dedaj (3), Bär (2), Heim (1), Kappenthuler, Fricker, Kun (1), Ramosaj, Kavcic (3), Kozina (3), Tahirukaj (5).
Bemerkungen: Suhr-Aarau ohne Ferraz, Parkhomenko und Slanika (alle verletzt); Kreuzlingen ohne Mirdita, Schneider, Drilon Tahirukaj, R. Wipf, M. Zeller (alle verletzt) und Färber (überzählig). – Penaltystatistik: Suhr-Aarau 0 von 2, Kreuzlingen 3 von 6.