Meister für dezimierten Aufsteiger eine Schuhnummer zu gross
Handball – Am 22. QHL-Spieltag blieb der ersatzgeschwächte Aufsteiger HSC Kreuzlingen beim 21:34 auswärts gegen den Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen chancenlos.
Wunder gibt es im Handball ganz selten. Und schon gar nicht, wenn der amtierende Meister und erfolgreiche Europacup-Teilnehmer den Liganeuling in eigener Halle den Tabellenletzten empfängt. Nach dem 22:30 an gleicher Stätte und dem achtbaren 28:30 in eigener Halle mussten die Kreuzlinger erwartungsgemäss auch im dritten Saisonduell gegen die hochdotierten Kadetten Schaffhausen das Spielfeld als Verlierer verlassen.
Erst vor der Pause zurückgebunden
Allerdings zeigten die Kreuzlinger, bei denen zusätzlich auch noch Topscorer Drenit Tahirukaj (verletzt) und Torhüter Haris Berisha (Familie) ausfielen, zumindest in der Startviertelstunde einen durchaus couragierten Auftritt. Dreimal in Serie ging der Herausforderer in Führung. Erst mit einer Tordoublette des isländischen Flügelspielers Odinn Rikhardsson gelang dem Ligarkrösus die Wende. Auch dank einer Kreuzlinger Schwächephase mit einem Fehlwurf und gleich drei technischen Fehlern zog der Favorit auf 10:6 (20. Minute) davon. Erfreulich war die Reaktion des HSCK: Zweimal Linksaussen Finn Gonschor, zwei Paraden von Nikola Marinovic in Unterzahl, einmal Kreisläufer Alan Lutz – und schon hatten die Thurgauer wieder zum 10:9 (25.) aufgeschlossen. Schade, brachte sich das Team von Cheftrainer Heiko Grimm in der Schlussphase der ersten Halbzeit wieder selbst um die Früchte seiner Anstrengungen. Die routinierten Schaffhauser nützten die Thurgauer Fehler kaltblütig aus und erspielten sich dank vier Treffern in Serie doch noch einen 14:9-Halbzeitvorteil.

Die Kreuzlinger Angreifer – hier Marco Kappenthuler – hatten einen schweren Stand. (Bild: Felix Walker)
Früh entschieden
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Tabellenzweite das Score dann schnell wegweisend auf 19:11. Dank des Treffers des Schweizer Nationalspielers Mehdi Ben Romdhane betrug der Schaffhauser Vorsprung in der 45. Minute erstmals zehn Längen. Die Entscheidung war damit gefallen. In der Schlussviertelstunde ging es für den Aufsteiger primär um Schadensbegrenzung, was ihm auch einigermassen gelang. Erfolgreichste Kreuzlinger Werfer waren Finn Gonschor und Attila Kun mit je vier Treffern vor dem jungen Tschechen Martin Brezina, dem im dritten Einsatz für den HSCK die ersten drei Tore gelangen. Eine erfreuliche Notiz ist auch das Comeback von Rückraumspieler Lionel Mirdita, der seit dem 1. Oktober 2022 aufgrund einer Fussverletzung fehlte, und in Schaffhausen bereits wieder einen Treffer erzielte.
Am Samstag gegen den Leader
Während die Schaffhauser noch am Sonntag nach Lissabon flogen, wo sie am Dienstagabend im Europacup im Einsatz stehen, bleibt Kreuzlingens Trainer Heiko Grimm bis am nächsten Samstag vier Trainingseinheiten, um seine Spieler möglichst optimal auf den HC Kriens-Luzern vorzubereiten. Der Tabellenführer gibt seine Visitenkarte um 18 Uhr in der Sporthalle Egelsee ab. Dieses Mal dürfte auch Weltklasse-Spieler Andy Schmid im Aufgebot stehen.
Kadetten Schaffhausen – HSC Kreuzlingen 34:21 (14:9)
BBC Arena. – 313 Zuschauer. – Sr. Abala/Maurer.
Strafen: keine gegen Schaffhausen, 2-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen.
Schaffhausen: Pilipovic (8 Paraden), Ziemer (3 Paraden); Ben Romdhane (4), Matzken (2), Rikhardsson (8/1), Cañellas (1), Schopper (1), Bartók (1), Kursio, Lier (3), Brücker (6), Markovic (1), Maros (5), Sahin, Tominec (1), Herburger (1).
Kreuzlingen: Marinovic (11 Paraden, davon 1 Penalty); Gonschor (4/2), Brezina (3), Lutz (2), Dedaj (2), Bär (1), Heim (1), Kappenthuler (1), Kun (4), Ramosaj, Kavcic (1), Mirdita (1), Kozina.
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Fricker, Drenit Tahirukaj, Drilon Tahirukaj, Schneider, R. Wipf, M. Zeller (alle verletzt), Berisha (Familie) und F. Zeller (2. Mannschaft).